Nachbau Abgasreaktor

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Verfasst von Gerhard am 2. Juli 2014 - 17:06
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Ich will das Thema Reaktornachbau einmal aufgreifen. Dafür ist erst einmal wichtig, wo schon Teillösungen bestehen. Wer hat Bezugsmöglichkeiten für die Rohre in Edelstahl und wer hat schon einmal Lösungen für die Verkleidung gebaut. Das Dämmmaterial dazwischen ist auch interessant, hierfür habe ich aber vielleicht schon eine Lösung.

Besonders wichtig ist die erwartete Absatzmenge, denn die Herstellung wird nicht so ganz billig sein.

Auf Eure Hinweise bin ich gespannt.

Gerhard

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Verfasst von Ktm am 13. November 2014 - 21:44.

Hallo Gerhard,

leider habe ich heute durch Zufall deinen Artikel über den Abgasreaktor gelesen

ich habe schon seit ca. 15 Jahren meinen Reaktor in Edelstahl in meinem RO. Ich habe alles selbst gebaut. die ganze Sache ist nicht so schwierig. Es rostet nur die äußere Verkleidung. die habe ich aus Edelstahlblech 4301  1,2 mm gefertigt. Das sind die zwei Halbschalen in die man noch den Längenausgleich einarbeiten sollte. Die Aufhängung sollte auch in Edelstahl angefertigt werden. Beim RO ist der Krümmer samt inneren Rohr aus Feuerfesten Edelstahl.Dann habe ich Keramikvliesmatten um das Rohr gelegt so dick das die Halbschalen stramm  aufzulegen sind. Das ganze wird verschweißt mit Edelstahlelektrode oder besser noch im WIG Schweißverfahren. Auch das neue Blech an das alte Rohr schweißen ist kein Problem. Etwas schwieriger wirds vorn am Krümmer. Mit vielen kleinen Dreiecksblechen, passend zurechtgeschnitten kommt man ganz gut zurecht. Diese kleinen Bleche müssen gut durchgeschweißt werden damit sie zum Schluss sauber abgeschliffen werden können. Wie gesagt, sitzt der Reaktor seit ca. 15 Jahren ohne irgend etwas daran zu machen unter meinem RO.

Die Absatzmenge wird meines Erachtens sehr gering sein. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Erstens ist Edelstahl nicht original. Zweitens ist Edelstahl Viel zu teuer ( was für ein Unsinn ). Drittens Edelstahl gibt ein schlechtes Klangbild und klappert ( genau so ein Unsinn).

MfG. Ktm

Verfasst von Martin Rudolf am 17. November 2014 - 16:05.

Hoi Gerhard

 

Nur mit einem neuen Edelstahlmantel ist es leider nicht getan. Oft sind ja die Rohre innen auch durchgerostet. Also müssen wir wenn überhaupt über einen Komplettneubau nachdenken.

Und hierzu brauchen wir Rohre aus einer Nickel Basislegierung.

Momentan arbeiten Mitglieder von uns an einer Lösung dieses Problems. In der Schweiz müssen Fahrzeuge der Baujahre 76/77 zwingend mit den Reaktoren ausgerüstet sein, weil ansionsten die AU nicht bestanden werden kann.

Dies ist soweit ich weiss in D nicht so kritisch.

 

Gruess

Martin

Martin Rudolf

MADmotors GmbH

www.madmotors.ch

Verfasst von Ktm am 18. November 2014 - 19:31.

Hallo Gerhard

die inneren Rohre sind ab Werk aus feuerfesten Edelstahl gefertigt. Die rosten also nicht.

MfG. Ktm

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Verfasst von Guido am 18. November 2014 - 10:45.

Sorry - aber ich halte den Reaktor für überflüssig, wie ein Kropf.

Der 612er - Motor wurde für eine 2-Rohr-Auspuffanlage ohne Reaktor entwickelt und läuft auch mit dieser Anlage am Besten. 

Der Reaktor war eigentlich nur eine Reminiszenz an den Exportmarkt. 

Ohne Luftpumpe, ohne Reaktor mit 2 ordentlichen Rohren von vorn bis zum Ende kann der 612er richtig ausatmen  !

 

Es muß nicht alles original sein !

Verfasst von Ktm am 18. November 2014 - 19:39.

Hallo Guido,

deine Ausführungen zum Reaktor sind soweit in Ordnung. Nur wissen einige Herren von den Überwachungsvereinen sehr wohl was in welches Fahrzeug gehört. Und eine Abgasmessung kann auch nur mit  fragwürdigen Tricks bestanden werden.

MfG. Ktm

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Verfasst von Guido am 8. Dezember 2014 - 11:19.

Da muß ich Dir widersprechen.  Ich hatte eben TÜV mit meinem 612er. Der Prüfer war so begeistert, daß er mir eine Kopie einer grünen Umweltplakette gemacht hat und mir die Kopie als Andenken überreichte. Dier CO-Wert lag unter 1.

Keine Trickserei und als Besonderheit nur eine elektronische Zündung mit entsprechendem Verteiler (Lichtschranke).

 

Es muß nicht alles original sein !

Verfasst von Sancho (nicht überprüft) am 20. November 2014 - 11:59.

Ich belebe meinen Ro gerade wieder. Melde Bedarf beim Reaktor an. Ich vermute, dass die Nachfrage künftig steigen wird. Bisher wurde diese durch Ausschlachten gedeckt. Doch der Markt wird immer leerer.

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Verfasst von Arne Kunstmann am 23. November 2014 - 19:03.

Hallo,

 

es gibt noch sehr viele gebrauchte Reaktoren die nur Durchrostungen haben, da bietet es sich doch an eine Reparaturlösung zu finden. Ungefähr so: Den Blechmantel entfernen und das innere Rohr nach Sandstrahlung begutachten. Gute Innenteile mit einem neuen Mantel versehen der dem Originalem entspricht. Diese Reaktoren würden dann im Austausch abgegeben werden.

Ich denke, das der Club da eine Firma finden wird, die diese Arbeit machen kann.

Und ich fände es gut, wenn dann auch gleich daran gegangen wird, originalgetreue Auspuffanlagen nachzubauen!

Die originalen Baupläne sind ja vorhanden.

 

Gruß

 

Arne

Pack den Tiger in den Tank!

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Verfasst von Christian von K... am 24. November 2014 - 21:05.

Arne Kunstmann schrieb:

... wenn dann auch gleich daran gegangen wird, originalgetreue Auspuffanlagen nachzubauen! Die originalen Baupläne sind ja vorhanden.  

Die Baupläne sind nicht das Problem, aber die Preßwerkzeuge!

 

 

Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben

 

Christian von Klösterlein

- Ro 80 Club International -

Internationale Kontakte

 

Bild von Arne Kunstmann
Verfasst von Arne Kunstmann am 7. Dezember 2014 - 23:27.

Moin Moin Christian,

 

ja, mach doch ma!

 

Gruß aus HH...

 

Arne

Pack den Tiger in den Tank!

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Verfasst von Imploder am 9. Juli 2019 - 23:31.

Mein 74er hat auch keinen Reaktor mehr und anscheinend oft die AU auch so bestanden.

 

Wie funktioniert denn der Reaktor eigentlich vom Prinzip her? Ich habe bisher keine Infos im Netz darüber gefunden.

Bild von Bernd.H
Verfasst von Bernd.H am 10. Juli 2019 - 11:26.

So weit mir bekannt, ist der Reaktor vom Prinzip her einfach ein gut isoliertes, also doppelwandiges, Rohrstück. Er enthält keine Katalysatoranteile wie heutige Schöpfungen zur Nachverbrennung. Er ist quasi die Vorstufe der heutigen Katalysatoren.

 

Durch die Isolation dieses Rohrstücks das gleich hinter dem Motor beginnt und durch die zusätzlich in die Abgase hinein gedrückte Frischluft wollte man erreichen das es innerhalb der heißen Abgase im Reaktor zu einer weiteren Nachverbrennung der Abgase kommt. Anders waren wohl selbst damals die eigentlich noch laschen Abgasvorschriften nicht mehr einzuhalten.

 

Inwieweit die eigentliche Nachverbrennung innerhalb des Reaktors zur Emissionssenkung führte oder aber die Abgasverdünnung durch die eingepresste Frischluft dafür sorgte kann ich nicht sagen. Vielleicht war es der allererste Täuschungsversuch was heutige Abgasproblematiken anbelangt.

Ich denke aber es wird nicht die Abgasverdünnung durch den Einsatz der Luftpumpe ausschlaggebend für die Verbesserung gewesen sein, sondern tatsächlich eine Nachverbrennung innerhalb des Reaktors und auch vielleicht ausserhalb desselben.

 

Interessant wäre mal zu ergründen wie sich die Werte verändern wenn man statt des Reaktors ein einfaches Rohr einsetzt.

 

Grüße

 

Bernd

Bild von Arne Kunstmann
Verfasst von Arne Kunstmann am 21. Juli 2019 - 19:46.

Liebe Freunde der gepflegten Fortbewegung,

daß Problem mit dem Reaktor wurde vor wenigen jahren abschließend, erschöpfend, ganz hervorragend und für alle Zeiten gelöst...
Der Club hat von der Fa. Gutmann eine Abgasanlage entwickeln und fertigen lassen, die auch ein Hosenrohr als Ersatz für den Reaktor beinhaltete.
Schon vergessen?
Die Entwicklungskosten hat der Club getragen und nach ca. 15 Anlagen war Schluß(?!?)
Warum denn?

Gruß Arne

Pack den Tiger in den Tank!

Bild von Andreas Meyer
Verfasst von Andreas Meyer am 22. Juli 2019 - 8:26.

Hallo Arne,

 

von einer "ganz hervorragenden Lösung" kann keineswegs die Rede sein.

 

Die Anlage der Firma Gutmann hatte massive Qualitätsprobleme, was Haltbarkeit und Fertigungsgenauigkeit betraf. Zum Einen gab es bei den fertiggestellten Anlagen teils massive Unterschiede zur technischen Zeichnung und zum Anderen auch Unterschiede zwischen den gefertigten Anlagen untereinander.

Hinzu kam, dass man bei der Auswahl der Materialien die Hitzeentwicklung völlig unterschätzt hat, was zu weiteren Problemen führte.

Dass die Anlage akustisch katastrophal war, spielte am Ende nur noch eine untergeordnete Rolle...

 

Einige Anlagen wurden von Gutmann mehrfach "nachgebessert", letztendlich hat man die Probleme nicht in Griff bekommen. Von den ca. 12 gefertigten Anlagen hat Gutmann etwa 2/3 zurückgekauft, der Rest ist unter Fahrzeugen montiert, die wenig bis gar nicht gefahren werden.

 

Da war die englische Langfoord-Anlage schon deutlich besser. Der Klang war zwar ebenfalls mäßig, dafür gab es aber keine technischen Probleme.

 

Aktuell gibts die Anlagen von Geurt van Burken (2-Rohr und 1-Rohr, auch mit Hosenrohr als Reaktorersatz) und die 2-Rohr-Anlage von Phil Blake. Vorteil bei der van Burken Anlage ist, dass sie exakt nach dem Original gefertigt wird, man kann also auch einzelne Komponenten kaufen und in Kombination mit der Originalanlage verbauen.

 

Rotierende Grüße
Andreas

 

 

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

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Verfasst von Arne Kunstmann am 26. Juli 2019 - 20:06.

Moin Andreas,
ich meinte ja auch nur den Reaktor Ersatz.
Ich kenne zwei Ro80, die damit super laufen und das ist auch das einzige Element der Gutmann Anlage, daß mit der original Anlage kompatibel ist, weil es so sein sollte...
Was wäre wenn...?

Pack den Tiger in den Tank!

Bild von Arne Kunstmann
Verfasst von Arne Kunstmann am 26. Juli 2019 - 20:14.

Noch mal zur Info:
Der "Reaktorersatz" der Fa. Gutmann ist ein aus Einzelteilen geschweißtes Hosenrohr ohne Isolation oder Verblecherung.
Also kein funktionsfähiger Abgasreaktor.

Pack den Tiger in den Tank!