Motor raucht blau

Bild von asaack
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Gibt es irgendeine Möglichkeit das Startbläuen zu verringern oder zu verbessern, abgesehen natürlich von einer Motorrevision?

Mein Motor ist ein original ungeöffneter und nicht überholter Motor XM 004985 von 1972 , das heisst Standdichtungen alter Bauart und alle Dichtungen über 50 Jahre alt. Mit genauer Vergaser und Zündungseinstellung läuft er nicht so schlecht, wird aber bestimmt auch keine besonders gute Kompression haben. Fällt bei eingelegter Fahrstufe schon relativ stark ab, bleibt aber noch stabil auch wenn man die Lenkung betätigt. Hat aber wirklich sehr starkes Startbläuen, was auch relativ lange bleibt.

Bin für Ideen und Anregungen dankbar.

 

Bild von Guido

asaack schrieb:

Gibt es irgendeine Möglichkeit das Startbläuen zu verringern oder zu verbessern, abgesehen natürlich von einer Motorrevision?

Mein Motor ist ein original ungeöffneter und nicht überholter Motor XM 004985 von 1972 , das heisst Standdichtungen alter Bauart und alle Dichtungen über 50 Jahre alt. Mit genauer Vergaser und Zündungseinstellung läuft er nicht so schlecht, wird aber bestimmt auch keine besonders gute Kompression haben. Fällt bei eingelegter Fahrstufe schon relativ stark ab, bleibt aber noch stabil auch wenn man die Lenkung betätigt. Hat aber wirklich sehr starkes Startbläuen, was auch relativ lange bleibt.

Bin für Ideen und Anregungen dankbar.

 

 

Bei meinem Motor habe ich aufgegeben. Alle Versuche mit unterschiedlichsten Mitteln haben nichts genützt.

Inzwischen habe ich 60.000km mit dem Motor hinter mir. Beim Einbau war er schon 70.000 km im Einsatz. Er läuft sehr gut, aber manchmal, wie der Motor halt zufällig abgestellt wurde, bläut er beim Anlassen von leicht bis übermäßig.

Ich weiß (denke!) daß eine Seitenleiste fest oder gebrochen ist. Aber der Aufwand einer Komplett-Revision des Motors ist mir zu hoch.  Vielleicht findet sich ja ein Wundermittel das die Seitenleiste löst; einen Bruch kann es natürlich nicht heilen !

 

Es muß nicht alles original sein !

Bild von Matthias vom Bodensee

Hallo Guido,

 

mir würde da als einzige Mittel "Toralin Anticarbon" einfallen. Damit hab ich beim HKM gute Erfahrungen gemacht mit völlig verkokten Brennräumen und Kolbenringen. Inwieweit das aber beim Ro80 funktioniert..... und wenn Du Pech hast löst das auch Verkokungen an Bruchstellen womit der Motor u.U. stark an Kompression verliert.

 

Ich hab 2006 bei meinem 4-Kerzer Viton-O-Ringe eingebaut in die Standdichtungen und seitdem fast 100tkm drauf gespult ohne übermäßiges Startbläuen. Nach langer Standzeit raucht er etwas aber rießige Wolken kommen da bis heute keine!

Insofern müssen es nicht unbedingt immer C-Ringe sein. Letztere lassen sich relativ schlecht aus- und einbauen nach meiner Erfahrung.

 

schöne Grüße

Matthias

Bild von Sascha Scheben

asaack schrieb:

Mein Motor ist ein original ungeöffneter und nicht überholter Motor XM 004985 von 1972 , das heisst Standdichtungen alter Bauart

Dem muss nicht unbedingt sein, denn in den seltensten Fällen wurde auf den Motor geschrieben "Ich bin geöfnet worden"   ;o)
 

Welche Fahrgestellnummer hat denn der Wagen und an welchen Merkmalen hast Du das Alter/Produktionsdatum des Motors bestimmt?

Sascha Scheben, 53879 Euskirchen / NRW

3 3 0  Cosmoblau 03/70 ; 5 3 1 Gletscherweiß 07/70

2 5 2  Lotosweiß  05/72 ; L 63Z Spanischgrün 01/73

Bild von Tilmann Karl

Hallo,

das Datum sagt erstmal nix über den Zustand des Motrs aus.
Die Kompression müsste man halt messen.
Und gegen das Rauchen der Standdichtungen bleibt nix anderes übrig, als den Motor zu überholen...

 

Grüße

Tilmann Karl

69-Padmagrün

73-Bermudagrün

 

Bild von Arne Kunstmann

Wäre mal interessant was für Erfahrungen mit Ölzusätzen vorliegen. Theoretisch könnten längere Molekül Ketten das Startbläuen durch verschlissene Standdichtungen bis zu einem bestimmten Grad minimieren. Hat schon jemand Erfahrungen?

Pack den Tiger in den Tank!

Bild von asaack

An so etwas hatte ich natürlich auch gedacht, ob sich diese Gummiringe wenn sie nur hart geworden sind vielleicht wieder etwas regenerieren lassen. 

Bild von Sascha Scheben

Lars und ich haben am Wochenende lange telefoniert und wir haben viele mögliche Ursachen erörtert die abseits der Standdichtungen zu suchen sind.

Die besprochene Agenda wird er nun Stück für Stück abarbeiten und ich bin mir sicher, dass das Bläuen danach schon sehr zurückgegangen sein wird.

Sascha Scheben, 53879 Euskirchen / NRW

3 3 0  Cosmoblau 03/70 ; 5 3 1 Gletscherweiß 07/70

2 5 2  Lotosweiß  05/72 ; L 63Z Spanischgrün 01/73

Bild von Matthias vom Bodensee

Ja, mit Wynns Supercharge hat es sich verbessern lassen, aber wegbekommen hab ich es nicht. Da es ein 72er Motor ist, wird der noch Standdichtungen alter Art haben mit O-Ringen. Und die sind nach der Zeit häufig nicht nur verhärtet sondern können auch brechen. Insofern würde ich sagen, dass eine Revision fällig ist.

schöne Grüße

Matthias

Bild von BW1980

Hallo, wenn die O-ringe der Standdichungen ausgehärtet sind, dann ist das eben so. Da hilft auch kein Weichspüler...es sind ja nicht nur die O-Ringe die wahrscheinlich hin sind, Der Kratzring wird auch Verschleiss aufweisen. Die Seitenteile werden auch Laufspuren haben. Wir reden hier von 3 / 100 mm..... bau den Krümmer ab und leuchte die Trochoide innen aus. Wenigstens einmal Kompression messen...Ein Endoskop für Handy gibt es für ca. 50 Euro.

 

Gruss holger

 

 

Bild von Tilmann Karl

So ist es, da lässt sich auch nichts mehr regenerieren.

 

Grüße

Tilmann Karl

69-Padmagrün

73-Bermudagrün

 

Nachdem nun sehr viele Kommentare in Richtung Standdichtung gehen, gibt es noch andere Fehlerquellen so z.B. die Vakuumpumpe. Auch wenn diese noch Unterdruck aufbaut, kann bereits ein Riss in der Membrane dazu führen, dass Öl in den Ansaugtrakt gelangt und dann verbrannt wird. Je nach Vergaser HHD Flachstrom oder DDITS Fallstrom ist dann nur eine Scheibe betroffen, was sich am Kerzenbild zeigt:vermehrte Ölablagerung. Am Einfachsten lässt sich das diagostizieren, wenn man den Schlauch, der von der Vakuumpumpe zum Vergaser führt, an der Vakuumpumpe abnimmt und darauf achtet ob da Öl drin ist oder schon herausläuft. Der Schlauch sollte bei guter Vakuumpumpe(nmembran) trocken sein. Man kann auch die Vakuumpumpe überbrücken und die beiden Schläuche verbinden. Dann dauert der Unterdruckaufbau nach dem Start zwar etwas länger, was aber zu Testzwecken machbar ist. Sollte dann das Startbläuen nur nach dem Start noch kurz anhalten und dann verschwinden, ist es sicher die Vakuumpumpe(nmembran).

Viel Erfolg beim Testen!!

D.I. Ralf Kunzemann (seit 1979 schon 6 Ro 80) 

Bild von Andreas Müller

Auch wenn der Thraed schon etwas älter ist, eine kurze Info:

Eine defekte Membran der Vakuumpume macht sich z.B. auch wie folgt bemerkbar: Bei mir war es in einem Fall ein extrem hoher Ölverbrauch von über 6 Liter auf 600km Autobahn. Die Abgasentgiftung hatte alles fein säuberlich nachverbrannt und die Autobahntankstelle hatte sich um Mitternacht gefreut, dass ich einen 5l-Kanister Öl gekauft hatte - der war genauso teuer wie das nachgetankte Benzin... Im anderen Fall mit mehr Stadtverkehr waren die Zünkerzen fast täglich total verkokt. In beiden Fällen hatte ich aber keinerlei Schaltschwierigkeiten, dh. der Unterdruck hatte für den Servo immer noch ausgereicht.

Bild von Matthias vom Bodensee

Eine defekte Vakuumpumpe dürfte aber normalerweise dann nur für Verkokungen auf einer Kammer verursachen, bedingt durch den Abluftschlauch der Vakkumpumpe, welcher beim Choke-Vergaser auf die 1. Kammer und beim Fallstromer ab 1972 auf die zweite Kammer geht. 

 

schöne Grüße

Matthias

Bild von Ralf

asaack schrieb:

Hat aber wirklich sehr starkes Startbläuen, was auch relativ lange bleibt.

 

Wenn man das mal als 'raucht allgemein und besonders nach dem Start ziemlich stark' übersetzt, gibt es neben den bereits genannten auch noch weitere Fehlermöglichkeiten:

 

- Öldosierpumpe defekt / falsch eingestellt

- Vergaser / Abschaltdüsen nicht in Ordnung

- Zündung / Kerzen nicht in Ordnung

 

 

Hallo zusammen,

 

ich habe ein ähnliches Problem und ich kenne die Ursache bereits.

Mein Ro80 Stand einige Zeit, zum starten und auch noch 5km weiter hat er sehr stark gequalmt.

Ich habe dann einmal den Schlauch von der Vakuumpumpe in der Vergaser abgezogen,

damit war dann auch das qualmen weg.

Allerdings hatte ich die Membrane in der Vakuumpumpe erst vor knapp 250km gewechselt.

Was kann der Grund sein, das die Membrane wieder defekt ist?

Mache ich etwas beim einbauen faslch?

 

Vielleicht habt Ihr ein Tip für mich!

 

Danke schon einmal!

 

Benjamin

Bild von Sascha Scheben

Hallo Benjamin!

Die Membrane kann, je nach Hersteller, durchaus schon nach wenigen 100km wieder defekt sein, ein großer Aspekt der schnellen Ausfallquote ist aber auch die Montage.

 

Bei der Montage muss man sehr behutsam und sorgfältig vorgehen, die Teller mit einem Polierfließ glätten und vor allem auf eine spannungs- und verzugfreie Montage, als auch einen intakten Kupferdichtring achten.

 

Im Falles des Ausfalls der Vakuumpumpe kannst Du Dir mit 4 Dingen (plus 4 zusätzlichen Schellen) behelfen:

 

https://www.ebay.de/itm/385304994310

Zwei Doppelnippel mit 12 und 14 mm Anschlüssen, ein Stück Vakuumschlauch 12mm und ein Stück in 14mm.

 

Ziehe den Saugschlauch (12mm) von der Vakuumpumpe ab und verbinde ihn mittels des Doppelnippels mit dem Stück 14mm Schlauch. Ziehe nun den Abluftschlauch der in den Vergaser führt dort ab und stecke die soeben hergesellte Verlängerung dort auf, nun erhält das Servosystem den Unterdruck aus dem Ansaugkanal des Vergasers.

 

Die nun freie Abluft der Vakuumpumpe (14mm) verbindest Du nun mit dem zweiten Doppelnippel und dem 12mm Schlauch und steckst den auf den Sauganschluss der Vakuumpumpe. Hier ist nun ein Kreislauf hergestellt und Du hast keinen Ölverlust mehr.

 

Mit der hier beschriebenen Lösung kannst Du getrost Fahren, zum Bremsen ist genug Unterdruck vorhanden, im Leerlauf bei vielem Rangieren kann Dir allerdings mal die Luft ausgehen, da einfach etwas Geduldiger sein.

Sascha Scheben, 53879 Euskirchen / NRW

3 3 0  Cosmoblau 03/70 ; 5 3 1 Gletscherweiß 07/70

2 5 2  Lotosweiß  05/72 ; L 63Z Spanischgrün 01/73

Hallo Sascha,

 

danke für die ausführliche Info.

Was würde passieren wenn ich den Schlauch am Vergaser abziehe und den Anschluß am Vergaser dicht mache?

Er qualmt dann ja auch nicht.

 

Gibt es eine Einbauanleitung für die Membrane? Ich habe noch eine, würde Sie noch einmal tauschen.

Welchen Hersteller für die Membrane kannst Du mir empfehlen?

 

Viele Grüße

 

Benjamin

Bild von Sascha Scheben

Wenn Du den Schlauch am Vergaser abziehst "fehlt" ja etwas im System, das angepasst werden müsste:

 

1.: Es fällt ein Teil der Luftzufuhr weg (beim 18/32HHD zu Scheibe 1, beim 32DDITS zu Scheibe 2)
2.: Wohin führst Du die stark ölbelastete Abluft?

3.: Wie groß ist der Schaden an der Membrane, reicht der Unterdruck noch aus?

 --> 4: zu viele Fragen ohne Lösung!

 

Zum Einbau der Membrane gibt es in den 1001 Ro-Tipps und Tricks Tipp-No: 1-15 eine gute Anleitung von Ulli Kautzner, bei den Skizzen wird auch deutlich, warum eine sorgfältige Arbeit und ein Arretierwerkzeug überaus sinnvoll sind!

 

Besorge Dir mal irgenwo eine defekte Vakuumpumpe und demontiere sie, dann kannst Du es schnell nachvollziehen!
Neue Membranen, Deckledichtung und Ventile gibt es im Clubshop.

Sascha Scheben, 53879 Euskirchen / NRW

3 3 0  Cosmoblau 03/70 ; 5 3 1 Gletscherweiß 07/70

2 5 2  Lotosweiß  05/72 ; L 63Z Spanischgrün 01/73

Bild von Arne Kunstmann

Moin aus Hamburg,
habe ganz zufällig eine interessante Entdeckung von einem Umstand gemacht, von dem ich in 36 Ro80 Jahren noch nie gehört hatte. Mein Ro80 neigt inzwischen auch zum Startbläuen, der Motor hat nun gute 80000 KM runter. Meine Garage ist leicht abschüssig und wenn ich ihn "vorwärts" in die Garage fahre kommt es weit eher zum Startbläuen als wenn ich ihn "rückwärts" einparke. Aufgrund des Gefälles steht das Öl "mal so, mal so" im Motor, Ist das reiner Zufall oder erlaubt das die Schadstelle einzukreisen in der das Öl in die Brennkammern sickert?

Pack den Tiger in den Tank!