RO80 erwecken - welche Standschäden sind nach 20 Jahren zu erwarten?

Hallo,

 

der RO80, für den ich mich interessiere, steht seit 20 Jahren als Ausstellungsstück in einem Autohaus und wurde nur wenig bewegt. Motor läuft noch. EZ und wohl auch Baujahr ist 1977.

Detaillierte Bilder habe ich noch nicht erhalten. Die Frage zur Behebung der Schäden an den Türen habe ich schon im Karosserie-Bereich eingestellt.

Was ist außer neuen Reifen, Bremsen und Bremsschläuchen an zu behebenden Schäden zu erwarten, v.a. in Bezug auf den Motor und das Fahrwerk, auch in Euro?

Gab es eigentlich ab Werk Hohlraumkonservierungen als Extra bzw. in Serie und welche Qualität hatten diese? Auch wenn da nach 30 Jahren+ sicher eine Ernneuerung überfällig ist.

Vielen Dank schon mal im Voraus für die Rückmeldungen!

Bild von Andreas Meyer

Jan318 schrieb:

Hallo,

 

der RO80, für den ich mich interessiere, steht seit 20 Jahren als Ausstellungsstück in einem Autohaus und wurde nur wenig bewegt. Motor läuft noch. EZ und wohl auch Baujahr ist 1977.

Detaillierte Bilder habe ich noch nicht erhalten. Die Frage zur Behebung der Schäden an den Türen habe ich schon im Karosserie-Bereich eingestellt.

Was ist außer neuen Reifen, Bremsen und Bremsschläuchen an zu behebenden Schäden zu erwarten, v.a. in Bezug auf den Motor und das Fahrwerk, auch in Euro?

 

richtig erkannt, das ist mal das Mindeste, was gemacht werden muss:

- Reifen

- Bremssättel überholen

- Bremsschläuche und HBZ erneuert

- sämtliche Flüssigkeiten erneuert

Soweit die normalen Standschäden.

Jetzt kommts drauf an, ob das Auto trocken stand oder nicht und wie hoch die Laufleistung ist. Je nach dem kann es natürlich noch Probleme geben mit dem Motor, dem Getriebe, dem Auspuff, Stoßdämpfer, Fahrwerksflanblocs und vieles mehr. Das kann man nur am Auto beurteilen. Deswegen ist es ratsam, jemanden mitzunehmen, der den Ro 80 gut kennt... Denn gerade dieser Part kann sehr teuer werden... Und vorsicht mit "Motor läuft". Wie läuft er denn? Auch ein defekter Wankel läuft noch ziemlich lang... Anders als beim Hubkolbenmotor... Den bekannten Test gemacht? Motor starten, warmlaufen lassen, Bremse treten, Gang einlegen, Lenkung voll einschlagen. Motor darf nicht absterben. Über Euros werde ich mich nicht äußern, das hängt ja auch ganz stark davon ab, wieviel man selber macht...

 

Jan318 schrieb:

Gab es eigentlich ab Werk Hohlraumkonservierungen als Extra bzw. in Serie und welche Qualität hatten diese? Auch wenn da nach 30 Jahren+ sicher eine Ernneuerung überfällig ist.

 

Nein, gabs nicht ab Werk.

 

Viele Grüße
Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Hallo, ich habe bislang nur 7 niedrigauflösende Photos.

Für heute sollten ein paar Bilder kommen, insbesondere vom Unterboden, Motorraum usw.

Sobald mehr da sind, frage ich nochmals nach.

Wagen stand im Ausstellungsraum, also trocken (leider dann auch warm). Laufleistung angeblich 30 TKM. Ob er zwischendrin bewegt oder gepflegt wurde konnte ich nocht nicht erfahren.

Zu den Standschäden: Rost an den Trochoiden innen ist möglich? Habe irgendwo Bilder von der Demontage eines Motors gesehen, der auch innen rostete.

Falls ich mir den Wagen ansehen sollte, habe ich die Kaufberatung dabei;-)...

Bild von Matthias vom Bodensee

Jan318 schrieb:

Zu den Standschäden: Rost an den Trochoiden innen ist möglich? Habe irgendwo Bilder von der Demontage eines Motors gesehen, der auch innen rostete.

Ich kenne diese Bilder. Die sind auf einer niederländischen Homepage zu sehen gewesen. Das war wahrscheinlich der Motor der zerlegt wurde, weil er sich nicht drehen ließ. Da war die Ursache aber, dass der Motor Wasser gezogen hat und dann so abgestellt wurde. Normalerweise rosten die Trochoiden eigentlich nicht. Zumal über die Jahre ohnehin Öl in den Brennraum läuft und der Brennraum allgemein immer leicht mit Öl benetzt ist.

Das mit den 30tkm kann stimmen muss aber nicht. Die Km-Zähler beim Ro waren nur 5 Stellig. kann genausogut auch 130tkm sein. Das wäre dann trotzdem noch nicht allzuviel.

Mein 73er hat den Km-Zähler schon 2 Mal überrundet und bald passiert es das dritte Mal. (;-)

Ich empfehle wie bereits Andreas schon vor mir prinzipiell jemanden mit zu nehmen der sich mit dem Wagen und seinen Schwachstellen auskennt. Ne schlechte Karosserie kann leicht zum Fass ohne Boden werden, denn man weiß nie 100%ig genau was einen erwartet. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung.
Und je weniger man am Blech selbst machen kann umso teurer wird das ganze während die Technik meist im überschaubarem Rahmen bleibt.

schöne Grüße
Matthias

Bild von ingbw

 

"Was ist außer neuen Reifen, Bremsen und Bremsschläuchen an zu behebenden Schäden zu erwarten, v.a. in Bezug auf den Motor und das Fahrwerk, auch in Euro?"

 

 

Also dann mal hier meine aktuellen Erfahrungen mit einem 76er mit 125 Tkm den ich vor 21 Jahren in einer Garage abgestellt und in den letzten Tage wiederbelebt habe:

 

Tank zugerostet (schwarze Version, war noch Sprit drin), alle Bremsen schwergängig speziell hinten, sämtliche Schläuche (Wasser, Benzin, Luft) hart oder brüchig, beide Hupen festgerostet, die kleinen Relais (SWF 12V/15A mit 1WE bzw. 1S) zicken ebenfalls (Benzinpumpe, Scheinwerfer), Motor raucht (beim Spider legte sich das nach einiger Fahrzeit, muss mir erst noch Kennzeichen besorgen, danach weiß ich mehr, notfalls kommt der 0-km Motor aus dem Keller rein).

 

Nach den entsprechenden Vorbereitungen s.o., neue Kerzen, Choke gezogen, sprang der Motor an. Nun fehlen noch TÜV und neue Reifen sowie ein paar Schönheitsreparaturen wie Hutablage usw. Alles an Schaumstoff (Sitze, Kofferraumauskleidung usw.) bröselt.

 

Aber alles machbar, viel Spass (ernsthaft) dabei!

 

Joachim

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noli turbare circulos meos (Archimedes)