Schaltprobleme

Bild von wfuf

Trotz intensivem Lesen habe ich zu meinem Problem bis jetzt noch keine Lösung im Forum gefunden. Ich hoffe nun auf Hilfe von der Club Seite.

 

Folgendes Problem: Baujahr 76, allgemein guter Zustand. Betreut vom leider verstorbenen Herrn Witzlemeier.

Fahrzeug steht in einer Tiefgarage und wird nur bei Fahrzeugfreundlichem Wetter bewegt. Dadurch besteht die Gefahr, dass es auch einmal ein paar unbewegte Wochen am Stück gibt.

 

In so einem Fall springt er dann zwar etwas mühevoll an, läuft dann aber rund. Allerdings muss ich dann eine geraume Zeit (wie bei der Gottlieb Daimler Gedenkmintue) abwarten bevor ich losfahren kann. Gang läßt sich sofort problemlos einlegen, Kupplung greift aber erst nach dem oben geschilderten. Membrane der Unterdruckpumpe wurde noch letztes Jahr von Witzelmeier getauscht. Unterdruckschläuche sind alle durch Schläuche aus dem Club Ersatzteillager ersetzt.

Und wenn er dann geht geht er.

 

Vielleicht kann mit jemand mit einer für mich als interessiertem Laien, nachvollziebaren Fehlersuche helfen.

 

Vielen Dank im Voraus

 

Walter Farkas

 

Bild von Sascha Scheben

Hallo Walter,

 

leider beschreibst Du nur, daß es lange dauert bis Dein Wagen einkuppelt. Welche der erlesenen Vorschläge / Tests hast Du schon durchgeführt? Was genau geschieht bzw. geschieht nicht?
Bewegt sich die Zugstange am Servomotor hinein sobald Du den Schaltknauf berührst? Ja, oder nur nach der Rudolf-Diesel-Gedenkminute? In beiden Richtungen etwa gleich schnell?

 

Irgendwo geht anscheinend Unterdruck verloren, oder wird nicht richtig dosiert. Überprüfe darum zunächst alle Schauchschellen des Unterdrucksystems auf guten Sitz und ziehe die Schellen etwas nach.

Hier solltest Du 12 Schellen finden: (vgl. Ersatzteilekatalog Gruppe 49, Tafel 36 & 35)

Vakuumpumpe rechter Anschluss (1);

T-Stück (3);

Servo-Steuergerät (3);

Vorratsbehälter (1);

Servomotor (1);

Rückschlagventil zum Bremskarftverstärker (2);

BKV (1)

 

"Günstige" Schneckenschellen drehen gerne durch und somit kann keine Kraft übertragen werden, liegt hier ein Mangel vor?

 

Schau Dir auch das T-Stück und das Rückschlagventil an, haben diese ggfs. einen Riss?

 

Auf dem Servo-Steuergerät befindet sich links unter einer kleinen Schutzkappe ein Gewindestift mit Schlitz, ist der korrodiert?

Setze diesen Stift vor Beginn Deiner Arbeiten mit einem gummiverträglichen Kriechöl / Rostlöser ein und lass ihn einwirken. Danach drehe den Stift behutsam vor und zurück, achte hierbei auf die gleiche Anzahl Umdrehungen nach rechts und links um wieder in die Ursprungsstellung zu kommen.

 

Sollte bei der Frage zu Eingang, die Zugstange schnell einfahren, jedoch sehr sehr langsam heraus, dann drehe den Gewindestift auf dem Steuergerät 1/4. Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn, hierdurch wird das Einkuppeln beschleunigt. Betätige den Schaltkontakt am Schaltknauf (und lass gleich wieder los), was passiert, geht die Zugstange schneller zurück? Ist noch keine Veränderung / Besserung eintreten, so versuche nochmal mit Schritten je 1/4. Umdrehung und teste zwischendurch erneut. Achtung! Der Kupplungseingriff -> Einkuppeln, wird hierdurch schneller / härter (umgekehrt, im Uhrzeigersinn, wird der Eingriff weicher / langsamer).

 

Hat sich nach 1 - 1 1/2 Umdrehungen noch nichts geändert, dann stelle auf die Ursprungsstellung zurück, melde Dich mit Deinen Erkenntnissen wieder und wir forschen weiter.

 

 

Sascha Scheben, Euskirchen

5  3  1    Gletscherweiß 07/70

3  3  0    Cosmoblau  03/70

2  5  2    Lotosweiß  05/72

Bild von Tilmann Karl

Hallo zusammen,

 

einen Verlust über die Schläuche halte ich eher für unwahrscheinlich, aber möglich...

Ich habe hier eher das Steuerventil, wie Sascha schon schön beschrieben hat, im Verdacht. Die Membrane wird häufig hart.

Weiter sollte man den Servomotor überprüfen. Dessen Membane kann ebenfalls undicht werden. Repsatz gibts beim Club. 

In selteneren Fällen kann auch der Vakuumbehälter undicht sein. 

Im Übrigen rate ich eher von Schneckenschellen ab (sieht auch irgendwie so nach Baustelle/Gartenschlauch aus). Ich nehme immer Gelenkbolzenschellen. 

 

Grüße

Tilmann Karl

69-Padmagrün

73-Bermudagrün

 

Bild von Andreas Bertsch

Hallo Walter

so wie du das beschreibst ist das Auskuppeln ja kein Problem, bitte prüfe aber einmal während des Auskuppelns wie weit sich der Ausrückhebel bewegt. Ist das i.O. liegt es nicht am Unterdruck.

Das Einkuppeln hängt dann meines Erachtens am Steuerventil und nicht an der Unterdruckversorgung. Die Überprüfung dessen wie vorher beschrieben, oder einfach mal ein anderes Steuerventil anschließen.

 

LG Andreas

Bild von wfuf

Hallo,

erstmal vielen Dank für die guten Ratschläge.

 

Beim Punkt Schlauchschellen kann ich Entwarnung geben. Da habe ich nur hochwertige Edelstahl-Bandschellen im Einsatz.

Ich werde mich jetzt zuerstmal mit dem Steuerventil beschäftigen und schauen ob da alles in Ordnung ist.

Erwähnen möchte ich noch, dass die Probleme immer nur nach einer etwas längerer Standzeit und dann nur nach dem ersten Anlassen auftreten. Sobald er dann einge Minuten gelaufen ist, funktioniert er problemlos.

 

Das bedeutet, wenn ich jetzt in die Garage gehe und starte, tritt die Gedächtnisminute auf. Angenommen ich fahre dann einen Kilometer z.B. zum tanken und starte danach wieder tritt der Fehler nicht mehr auf.

 

Ich werde berichten.

 

Walter Farkas

 

Hallo Walter. Vieleicht kann ich dazu etwas berichten. Ich hatte vor Jahren das gleiche Problem. Nach langen Suchen habe ich festgestellt das der lange Hebel der vom Servomotor an das Ausrücklager der Kuppelung geht sehr schwergängig  war.

Die Achse war stark korridiert. Nun zur Reparatur:  Diese Achse auszubauen ist nur mit viel Arbeit verbunden. Den Sicherungsring oben entfernen und die Achse nachunten austreiben geht glaube ich nicht. die Achse kommt unten mit der Bremsscheibe in Berührung. Den Sicherungsring unten zu entfernen ist eine elendige Fummelarbeit. Am besten ist es den unteren Sicherungsring zu zerstören. Er wird bei meiner Methode auch nicht mehr gebraucht. Dann die Achse mit langen Dorn nach oben austreiben. Dann alles schön sauber und gangbar machen. Ich habe dann auf die Achse oben senkrecht eine 5 mm K Scheibe aufgeschweißt. Dann den oberen Sicherungsring angebracht und von oben alles zusammen gesteckt. Durch das Loch der K Scheibe in den nahegelegenden Steg am Getriebe ein 4,2 mm Loch gebohrt und ein 5 mm gewinde geschntten. dann noch eine lange 5 mm Schraube durch die K Scheibe in den Steg des Getrieb drehen und mit einer Mutter am Getriebe kontern. Durch die Schraube wid die Achse daran gehindert nach oben auszuwandern.

MfG: Ktm

Bild von Matthias vom Bodensee

Auf den unteren Sicherungsring würde ich besser nicht verzichten. Es kann nämlich passieren, dass der Bolzen nach oben rauswandert. Schon am eigenen Fahrzeug gehabt, weil der untere Sicherungsring fehlte! Ich meine, dass die ersten Bsujahre unten gar keine Sicherungsringe hatte. Und die aus besagtem Grund irgendwann abgeändert wurden!

 

schöne Grüße

Matthias

 

Hallo Matthias du hast den Kommentar nicht zu ENDE  gelesen. Durch die Schraube in der aufgeschweisten K scheibe und eingeschraubt in den Steg am Getriebe kann der Bolzen nach oben nicht mehr auswandern. Von Vorteil ist noch zu erwähnen das der Bolzen jederzeit ohne  Fummelei nach oben herausgezogen werden kann.

Bild von Gerhard

Ich würde die Lösung wie Andreas im Steuerventil suchen und zwar auf der Unterseite. Dort ist eine gekonterte Gewindeschraube, mit der der Eingriff der Kupplung auch noch geregelt wird. Ich meine mich zu erinnern, dass die Schraube herausgefdreht werden muss, um die Kupplung schneller eingreifen zu lassen.

Man kommt etwas schlecht n die Stelle : idealerweise Scheinwerfer rechts raus.

Bild von Arne Kunstmann

Wenn ich den Eingriff der Kupplung einstellen will, nehme ich die Plastikkappe oben auf dem Steuerventil ab und verdrehte dann die Einstellschraube.
Aber eben von oben, nicht von unten...
Gelegentlich fasse ich unten an die Membrane und bewege die mit dem Finger ein Paar mal rauf und runter, aber das ist kein Einstellen.

Pack den Tiger in den Tank!

Bild von Ralf

Nach meiner Erfahrung habt ihr beide recht.

Die Einstellschraube dafür, wie hart die Kupplung raus oder reingeht ist oben.

Aber bei den mittlerweile alten Ventilen muss man an der gegenüberliegenden Justierschraube auch mal nachjustieren, damit gerade das Zurückkommen der Kupplung sich wieder in einem gescheiten Bereich einstellen lässt.

Hatten wir alles hier in einem langen Thread vor Jahren schon mal diskutiert. Suchen hilft.

Die Justierschraube nur ganz wenig verstellen, der Einfluss ist sehr stark.