Vergaserprobleme 32DDITS

Bild von MHÄUSER
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Hallo Kollegen,

 

nach meiner Vergaserüberholung beim ´76 32DDITS  läuft der Motor ab ca.1800 U-min bescheiden, im Leerlauf ganz gut. . Er überfettet total und mir kommt es vor, als würde der Unterdruck vom Ansaugrohr zu gering sein. Es tritt Kraftstoff an den gebohrten Leerlaufluftdüsen oberhalb des Vorzerstäubers aus. Ein Austausch des Vergaserunterteils hat auch keine Abhilfe geschaffen.

Den Schlauch vom Saugrohr zur Vakuumpumpe habe ich auch schon durch einen neuen vom Club ersetzt..

Das Ansugrohr hatte ich bei der Überholung nicht demontiert.

Ich bin mit meinem Latein fast am Ende und bitte nun euch um Hilfestellung.

Vielen Dank

 

Gruß Martin

 

 

Bild von Imploder

Ich würde auf eine überlaufende Schwimmerkammer tippen. Meiner lief nur mit dem originalen Schwimmerkammer-Nadelventil nicht über. Das Repro-Ventil schloss nicht sauber.
Sollte also im Rahmen der Überholung das Ventil getauscht worden sein, mal das Original probieren.

Bild von Andreas Meyer

Hallo,

solltest du das neue Schwimmernadelventil vom Club haben, würden wir es selbstverständlich umtauschen. Normalerweise funktionieren die repro Ventile einwandfrei.

Rotierende Grüße
Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Bild von Matthias vom Bodensee

Ich hatte neulich ein ähnliches Problem, allerdings lief bei mir der Vergaser komplett über. Da brachte die Pumpe zuviel Druck, die ich allerdings mit dem Vergaser frisch eingebaut hatte.

 

Hast Du die Benzinpumpe getauscht, oder die Membrane gewechselt?

Ich hab da neulich mal ne Frage ins Forum geworfen zu den Unterscheidungsmerkmalen der Benzinpumpen KKM 612 mit Choke- und Fallstromvergaser, sowie Ro135 und KKM887. Andreas Bertsch hatte da einen ganz interessanten Lösungsansatz.

Das natürlich nur, falls die Benzinpumpe getauscht wurde.

 

schöne Grüße

Matthias

Hallo zusammen,

 

ich hänge mich mal hier rein, weil ich ein ähnliches Problem habe.

 

Als ich den Ro im Januar gekauft habe, lief er sehr gut. Im Frühjahr nach einigen Ausfahrten merkte ich irgendwann, dass der Motor im Übergang nach Last beim Gasgeben einen kurzen Ruckler macht. Dann fiel mir auf, dass er beim Rangieren öfter mal abstirbt. Die Leerlaufdrehzahl war dann auch leicht niedriger als sie sein sollte.

Im Mai haben wir an einer Oldtimerveranstaltung teilgenommen. Gleich am Anfang hat sich das mit dem Leerlauf und dem Absterben zu einem großen Problem entwickelt, das ich erst noch zu beheben versuchte, indem ich die Umluftschrauben ein bisschen aufdrehte. Irgendwann lief nur noch eine Scheibe und dann war ganz Ende. Der Motor war komplett abgesoffen und war auch mit den Ersatzkerzen nicht mehr zum Leben zu erwecken.

Die ganze Situation war natürlich extrem peinlich, weil nach und nach alle Teilnehmer der Veranstaltung an uns vorbeikamen und viele dann freudig ihre Vorurteile mehr als bestätigt sahen. (Es gab natürlich auch viele, die Hilfe angeboten haben, insbesondere der Veranstalter.)

 

Die Veranstaltung haben wir dann mit einem Auto aus Wolfsburg beendet und dabei zu Hause noch einen dritten Satz Kerzen mitgenommen. Damit gelang es mir den kalten Motor am Nachmittag wieder zu starten.

Dabei ist mir auch aufgefallen, dass aus den Leerlaufluftbohrungen Kraftstoff austritt, gefühlt sogar recht viel, jedoch auch etwas unregelmäßig. Auf dem Weg nach Hause war deutlich zu merken, dass er "untenrum" extrem unwillig war. Anfahren an der Ampel bedurfte jedesmal vorsichtigen Spielens mit dem Gaspedal, bis das Auto im Rollen und der Motor auf Drehzahl war.

 

So blieb der Ro seit Mai stehen, weil er ja nicht zu gebrauchen war. Jetzt habe ich letzte Woche mal angefangen mich mit dem Problem auseinanderzusetzen. Ich habe in den Vergaser reingeschaut und mehrmals das Kraftstoffniveau gemessen. Das ist OK, eher minimal zu niedrig und leicht schief, aber der ganze Vergaser sitzt ja auch schief. Daraus schloss ich, dass Schwimmer und Schwimmernadelventil wohl in Ordnung sind.

 

Bin dann heute mal eine Runde gefahren. Die ersten Kilometer war alles in Ordnung. Dann merkte ich, dass das Problem aber wiederkehrt (wovon sollte es auch weg sein). Leerlauf wurde schlecht, zu Hause im Hof lief er dann nicht mehr richtig. Der Motor war nur noch mit hoher Drehzahl und Fehlzündungen am Laufen zu halten. Beide Kerzen waren diesmal allerdings trocken. Ich habe den Ro in die Garage geschoben und für heute erstmal abgehakt.

 

Lange Rede, kurzer Sinn; ich würde gerne wissen, ob das hier normal oder ein Fehler ist:

MHÄUSER schrieb:
Es tritt Kraftstoff an den gebohrten Leerlaufluftdüsen oberhalb des Vorzerstäubers aus.

 

Vielleicht kann das einer der Profis beantworten. Für mich als Laie sieht das "unnormal" aus, zumal noch unterschiedlich stark in beiden Kammern.

Laut den Schemabildchen im Solex-Heft sollte da Luft reingehen, scheinbar aber kein Kraftstoff raus. Falls das ein Fehler ist, wodurch kann das verursacht werden, wenn das Schwimmerniveau in Ordnung ist?

 

 

MHÄUSER schrieb:
Den Schlauch vom Saugrohr zur Vakuumpumpe habe ich auch schon durch einen neuen vom Club ersetzt.

 

Welche Bedeutung kommt dem Schlauch bei diesem Problem zu?

 

 

Bild von Dirk Weber

Hallo,

Der Wankel fördert zu viel Sprit problemlos durch. Zu wenig oder zu mageres Gemisch quittiert er mit Übergangsstörungen, schlechtem Leerlauf oder Fehlzündungen.

Der ungleiche Krafstoffaustritt an den Bohrungen deutet auf eine schlecht oder gar nicht arbeitende Hälfte des Vergasers hin.

Was sehr oft hilft. Luftfilter runter, Motor starten. Den warmen Motor mit 4 - 5000 drehen lassen, mit der flachen Hand dann den Vergaser komplett zuhalten und dann Vollgas bis kurz bevor er ausgeht. Schauen ob er dann vernünftig läuft. Wenn nicht Vorgang wiederholen. Wenn das alles nicht hilft alle Düsen raus und mit Pressluft alle Kanäle durchblasen.

Wenn der Luftfilter schon runter ist kann man besonders bei nicht laufendem Motor prüfen ob in beide Kammern ein kräftiger Strahl über die Bescheumigerpumpe eingespritzt wird.

Gruß aus dem Westerwald,
Dirk Weber
(Ro 80 Kreis südliches Westfalen)

Bild von BW1980

Hallo, wir hatten mal fast das gleiche Problem. Bei uns lag es an einen losen Schlauch des Saugrohres zur Vakuumpumpe...Schlauch getauscht und Fehlerwar weg. Er magere dann auf einer Scheibe stark ab. Gruß Holger

Danke für den Hinweis, ich werde nochmal gründlich auf Undichtigkeiten prüfen.

 

 

Hallo,

 

dann habe ich das offensichtlich falsch interpretiert und mein Problem ist zu wenig Sprit statt zuviel.

Als wir im Mai komplett liegen geblieben sind waren die Kerzen defintiv nass. Jedoch vorletzte Woche als der warme Motor kaum noch zum Laufen zu bekommen war, waren beide Kerzen trocken. Das hatte mich noch gewundert, passt aber dann ja.

 

Gut, dann werde ich den Tipp probieren und ggf. den Vergaser mal komplett zerlegen und reinigen. Dichtsatz habe ich ja jetzt.

Beschleunigerpumpe passt, da kommt ordentlich was raus.

 

Gruß vom Rande des Westerwalds.

Bild von Pieter Jakobs

Hallo,

Am Anfang meiner Ro-Karriere hatte ich ähnliche Probleme. Der Ro stand etwa 20 Jahre lang in einer Garage, bevor ich ihn kaufte. Durch die lange Standzeit hatten sich "Schleimpartikel" im Benzin gebildet die immer wieder die Leerlaufdüsen verstopft haben. Die habe ich im Anfang bestimmt mehr als 10x reinigen müssen. Aber irgendwann hat es aufgehört und in den letzten 10 Jahren ist der Vergaser nie wieder auseinandergenommen. Also meine Empfehlung: Leerlaufdüsen durchblasen. Sie sind relativ leicht zu erreichen, nur sollte man aufpassen dass sie nicht in den Vergaser fallen... (Ist mir auch schon mal passiert!) Daher, die Öffnungen mit einem Tuch abdecken bevor man die Düsen rausdreht.

 

Viele Grüsse, Pieter

Bild von Imploder

Ultraschallbäder kosten inzwischen nicht mehr die Welt.
Das ist die einzige und dauerhafte Methode, einen verharzten Vergaser wieder zuverlässig zum Leben zu erwecken. Ultraschall+neuer Dichtsatz und Ruhe ist.
In Benzin einlegen, durchblasen usw. hilft nicht, Verkrustungen und Rückstände von eingedamptem Benzin vollends zu entfernen. Von dieser Basis ausgehend kann man sich dann auf eine weitere Fehlersuche machen.