Reifenalter neuer Reifen

Bild von Talheim

Bundesverband Reifenhandel... bei "fachgerechter Lagerung" gilt ein Reifen:

  • bis zu  3 Jahren als fabrikneu
  • bis maximal 5 Jahre als neu

ADAC: Sommerreifen sollten nicht älter als 8 -10 Jahre sein...

 

Wer also mit seinem Oldtimer nicht viel fährt, sollte beim Reifenwechsel nach dem alter der Reifen fragen!

Siehe dazu im Internet: ADAC: Wie alt darf eine Neureifen sein vom 3.6.19

 

 

 

Bild von Guido

.... auf meinem Anhänger (100km/h) dürfen die Reifen nicht älter sein, als 6 Jahre.

Wenn ich Pech habe, bekomme ich Neu-Reifen, die ich nur noch 1 Jahr fahren darf ?

 

Es muß nicht alles original sein !

Bild von Guido

Aber bei Anhängern in Deutschland, die 100km/h  rollen dürfen, darf der Reifen nicht älter sein, als 6 Jahre !  Das ist Gesetz ! Und ich habe das nicht richtig beachtet und soll mir jetzt nach 1,5 Jahren neue Reifen drauf machen !  Wahnsinn! Bin bis jetzt mit dem Hänger seit der Umrüstung nur 280 km gefahren : Armes Deutschland !

 

 

Es muß nicht alles original sein !

Bild von Sascha Scheben

Egal für welche Anwendung, ob für einen Oldtimer, Anhänger oder das Alltagsfahrzeug.

Das Herstellungsdatum ist auf den Reifen ersichtlich (z.B. DOT 4719 bedeutet 47. Kalenderwoche 2019) und darauf sollte das erste Augenmerk fallen. Eigentlich selbstverständlich, nicht nur beim Reifenkauf, sondern auch beim Kauf eines Fahrzeuges.

Sascha Scheben, Euskirchen

5  3  1    Gletscherweiß 07/70

3  3  0    Cosmoblau  03/70

2  5  2    Lotosweiß  05/72

Bild von ramto171

Es gibt KEINE gesetzliche Vorschrift wie alt der Reifen sein darf den man am Kfz hat, zumindest in Österreich ist das definitiv so und es würde mich wundern wenns in D bzw. EU anders wäre. Was macht dann der Landwirt der am straßenzugelassenen Traktor 25 J. alte Reifen drauf hat weil er nur paar Mal im Jahr auf Straße bewegt und sonst nur am Acker rund ums Haus gefahren wird. Soll der alle 7 Jahre fuer 2.500,- nen Satz sauteure Stollenreifen kaufen > nicht nötig! Der Reifengummi darf nur nicht rissig sein, muss das Mindest-Reifenprofiltiefe haben und darf sonst keine opt. Schäden aufweisen (Randstein-Flankenschaber oder dgl.). Auf meinem 1967er 2000 Cs BMW mit nachgessertem 140 PS ti Doppelvergaser Motor hatte ich 20 Jahre alte Michelin mit knapp 7 mm Profil die der Vorbesitzer kaufte, waren tadellos, auch keinerlei Sprödigkeit im Gummi sichtbar, somit kein Problem beim Pickerl-Prüftermin (Österr. TüV), das ich mehrfach damit absolvierte.

 

Hatte mir dann gedacht: Wäre gut sich doch mal neue Pneus zu gönnen. Zumindest im Sommerbetrieb merke ich keineni erkennbaren Unterschied beim Kurvengrip, daß die neuen besser wären. Obwohl ich gerne in manchen schönen Kurven oder Kreisverkehr auch mal die Reifen pfeifen lasse, wenn kein Gegenverkehr ist. Im Nassen wirds wohl schon eher zu spüren sein, aber da fahre ich zu selten mitm Schlitzaugen Coupé, schlichtweg weil ich "putzscheu" bin.

 

Argument 2: Ein 20 J alter Michelin, Conti, Pirelli... ist mitunter besser als ein neuer "Fu Kutschima" Reifen aus dem Reich der aufgehenden Sonne. Der hat zwar den neuen DOT und CE, aber irgend eine Fantasie-Profil und ne Billigsdorfer Gummimischung, die nix kann außer billig sein, wie man oft genug in Test liest. Was zählt nun mehr: Frischer DOT oder gut gehaltenes Qualitätsprodukt? Es gibt keine Vorgaben fuer ne gute Reifenmischung, wenn man die "niedrigen Mindeststandards" fuer Reifen erreicht, kann jede Asien-Gummibude Reifen NEU produzieren & verschneiden. DOT Ahoi!

 

Die Reifenalter "STORY - 7 Jahre, dann gehören Neue drauf" wird freilich von den Reifenfirmen selbst, Autofahrerclubs, Handel und Co mahnend regelmäßig aufbereitet, damit man immer brav "kauft" - Sicherheit hat bekanntlich Vorrang, damit kann man immer super argumentieren und die Bürger von der Ofenbank hochscheuchen. Selbst nehmen sie es aber auch nicht so genau - siehe 5 J. alte Lutschen werden als NEU verkauft, per Eigendefinition! Deren Argument: perfekte Lagerung: dunkel, lichtgeschützt, trocken - das kann man als Konsument genauso für sich in Anspruch nehmen. Ein Auto das nur gel. gefahren und 98% im Jahr vor Sonne & Wetter geschützt garagiert wird, keinen Winter sieht - wie viele Oldys, dessen Reifen werden kaum vorschnell altern. Daher sollte man das Thema ganz gelassen sehen und sich von der Industrie nicht am Nasenring durch die Gegend scheuchen lassen. Klar, neue Qualitätsreifen werden immer ein bißchen besser sein als 7 J. alte, aber deswegen sind die noch lange nicht schlecht! Und wenn ein Prüfer Dich "zwingen" will, dann lasse Dir den Gesetzestext zeigen, da wird er lange nach dem Paragraphen suchen!

 

Gruss, Otmar

Bild von AMEN

ein toller Kommentar!

 

 

Être Prussien est un honneur, mais pas plaisir.

Bild von Imploder

Mein Nachbar ist ein KFZ-Gutachter, der vorwiegend bei tödlichen Verkehrsunfällen zu Rate gezogen wird.
Laut seiner Aussage gibt es in D für Privat-Fahrzeuge keine Vorschrift für das maximale Reifenalter.
Die in D ausgelobten 9 Jahre sind eine reine Empfehlung, nichts weiter.
Ebenso bei Winterreifen.

 

Leider vermittelt die meist unpräzise "Berichterstattung" in der Presse eine gegenteiliges Bild.
Das ist genau so wie aktuell, dass plötzlich alle Windows 7-Rechner anfällig wie ein Scheunentor seien, und zwar sofort ab 15.1.2020. Kauft sofort alle Windows 10, haha.

 

Die Qualität älterer Reifen hängt laut dem Gutachter am meisten von den Umweltbedingungen ab, denen sie ausgesetzt waren. Dunkel, kühl und trocken gelagerte Reifen (auch samt Fahrzeug) werden langsamer alt als diejenigen, die regelmäßig in der Sonne stehen. Es geht vorwiegend um die Weichmacher, die aus dem Gummi herausdiffundieren.

Winterreifen, einmal bei 30 Grad gefahren, sind hin, weil die Silikate aus dem Gummi rausgehen. Da können sie noch so neu sein.

 

Ich habe an meinem Karmann (Getunt auf 80PS, Heckantrieb, Pendelachse, vorne kaum Gewicht beim Bremsen, ist extrem auf gute Reifen angewiesen) in den letzten 30 Jahren schon alles mitgemacht. In den 1990ern habe ich nagelneue "Qualitätsreifen" Semperit Hi-Life gefahren. Das waren die miesesten Reifen der ach so guten heimischen Produktion, die ich je hatte. Unfahrbar, brechen bei Nässe schlagartig aus, blockierten beim bremsen und brauchten teils 50 Gramm Wuchtgewichte.
Danach hatte ich das andere Extrem, Michelin XZX, sauteuer, aber der beste Reifen, den ich je in der 165/15er Dimension hatte. Da diese je nach Verfügbarkeit aber bis zu 300 EUR/Stück kosten können, blieb es bei dem Experiment.
Der Ausflug mit Toyo 330 wäre beinahe ein Abflug an der Autobahnausfahrt geworden, zu weich. Muss man älter werden lassen., sagte der Händler...na toll.
Aktuell habe ich 2012er Conti CT 22 drauf. Diese waren bei "Inbetriebnahme" bereits 7 Jahre alt, neu und unbenutzt. Die ersten 5 km ein einziges Gerutsche und Geeiere, bis die harte oberste Schicht abgenutzt war. Jetzt fahren die Dinger wie neu, kein Unterschied zu identischen, aber neueren Reifen erkennbar (hatte ich vorher drauf).

 

Mein Fazit, das sich mit dem Otmars deckt: Es kommt darauf an. Wer sein Auto kennt, kann selber entscheiden, ob neue Reifen fällig sind.
Was aber bei Unfällen mit Personenschäden durchaus eine Rolle spielt ist der Reifenzustand, wenn er kausal mit dem Unfall zusammenhängt, also z.B. der Breisweg länger wurde. Da wird aber dann individuell begutachtet, aber das Reifenalter gibt da automatisch schon Minuspunkte, wenn das empfohlene Maximalalter überschritten wurde.

Auf meinem RO80-Restaurationsprojekt sind 2000er Reifen drauf, neu, 200 km gefahren. Die kommen runter. Aber nur, weil sie teils platt waren und deswegen die Karkasse im Eimer ist.
Beim RO ist der Reifenkauf ja zum Glück nicht allzu teuer.

Bild von ramto171

Das mit den Semperit kann ich sogar bestätigen - kann mich mit schaudern erinnern dass die Semperit Hi-Life oder wie die hießen nach gewisser Zeit seitlich an der Flanke plötzlich "Dutten" bekamen und dann vibrierten wie Sau. Reifenplatzer zwischen Salzburg und Rosenheim auf der Autobahn inklusive.

Seither kaufe ich nur mehr Michelin, Conti, Pirelli oder dgl. Marken. Da bin ich immer gut damit gefahren und auch wenn sie nimmer die juengsten waren wegen Geringnutzung am Oldy, gab es keine "Brösel" damit! Das was sie mehr kosten, halten sie eh laenger.

Bild von Arne Kunstmann

Die Semperit Hi Live hatte ich auch mal, Fazit:
Totaler Schrott...
Die fingen dauernd an unrund zu laufen, mindestens die Hälfte des Profieles musste runter geschliffen werden um damit fahren zu können.
Auf dem Ro80 fahre ich keinen Billig Schrott, bei anderen Autos habe ich auch schon runderneuerte gefahren, das war immer problemlos und auf jeden Fall besser als neue Semperit.

Pack den Tiger in den Tank!