Wie man Standdichtung herauszieht?

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Hallo wieder. Meine Frage: wie man den kreisförmigen Dichtungsring (nicht das Lager) entfernt?
Das Werkstatt-Buch (1973-Ausgabe) sagt das Verwenden der Druckluft. Ich habe versucht. Es arbeitet nicht. Der Motor ist von 1974. Ich hoffe, dass jemand mir helfen kann.

 

Hello again. My question: how to remove the circular gasket ring (not the bearing)?
The workshop book (1973 edition) says using compressed air. I have tried. It does not work. The engine is from 1974. I hope somebody can help me.

 

Wir bitten um Verständnis, dass der vollständige Text dieses Artikels ausschließlich unseren Clubmitgliedern zugänglich ist!

Bild von Andreas Meyer

Hallo,

 

hier muss man zunächst unterscheiden, ob Standdichtungen der alten oder neuen Ausführung verbaut sind. Ab Werk ist die neue Ausführung ab etwa Mitte 1975 verbaut worden.

 

Wenn der Motor tatsächlich von 1974 ist, dann müsste die alte Ausführung verbaut sein. Es kann aber auch sein, dass der Motor schon einmal überholt wurde und nur die Trochoiden von 1974 sind...

 

Die alte Ausführung der Standdichtungen (O-Ring) erkennt man im montierten Zustand an einer Bohrung für einen Paßstift (siehe Reparaturhandbuch). Möchte man diese Standdichtung ausbauen, so muss man wie im Handbuch beschrieben, an dieser Bohrung die Druckluftpistole ansetzen. Die Druckluft hebt den Dichtring aus der Nut. Man braucht allerdings auch genug Druck...

 

Die neue Ausführung der Standdichtung (C-Ring) erkennt man im montierten Zustand daran, dass eben diese Bohrung für den Paßstift nicht vorhanden ist. Diese Standdichtung zu demontieren ist nicht einfach. Sie sollte nur demontiert werden, wenn es unbedingt nötig ist, zum Beispiel wenn der Kolben defekt ist und man diese Dichtung für einen anderen Kolben hernehmen möchte. Verschlissen sind diese Dichtungen äußerst selten und beschädigt werden sie meist nur durch Demontageversuche... Demontieren kann man die Dichtung zum Beispiel mit einer Fühlerlehre. Mit einem dünnen Blechstreifen rundum drunterfahren, dann den nächst dickeren nehmen... Aber ganz langsam in 0,1mm Schritten. Die Gefahr einer Beschädigung ist sehr groß! Nur äußerst geübte Leute schaffen es, alle 4 ohne Beschädigung zu demontieren.

 

Rotierende Grüße

Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

In der Dienstbroschüre hat der ursprüngliche Motor die Zahl XM 208xxx. Dieser Motor hat keine Zahl überhaupt. Wahrscheinlich ist es geänderter Motor einer Fabrik. Auf Kaminaufsätzen habe ich die folgenden Zahlen in der Nähe von den Zündkerzen: 14 12 78 und 15 12 78. Kann das ein Zusammenbau-Datum sein? Das kann die Anwesenheit der zweiten Typ-Dichtung erklären.

Ich wollte den Dichtungsring nur für die Reinigung entfernen. Wenn das so schwierig ist, verlasse ich es dort. Ich hoffe, dass Schmutz nicht tut geht hinter dem Dichtungsring, wenn ich den Kolben reinige.

 

mit besten Grüßen,

bervas von Budapest

 

Thank you for the detailed answer.

In the service booklet, the original engine has the number XM 208xxx. This engine has no number at all. Probably it is a factory changed engine. On mantels, I have the following numbers close to the spark plugs: 14 12 78 and 15 12 78. May this be an assembly date? This can explain the presence of the second type gasket.

I wanted to remove the gasket ring only for cleaning. If it is so difficult, I leave it there. I hope dirt does not goes behind the gasket ring when I clean the piston.

 

Best regards,

 

bervas from Budapest

Bild von Andreas Meyer

Hallo,

 

na deiner Beschreibung handelt es sich um einen Austauschmotor von 12/1978 und somit hat der die neue Abdichtung. Wenn du die Kolben wieder verwendest, dann lass die Dichtungen drin.

 

Viele Grüße
Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Bild von Matthias vom Bodensee

Lass die Dichtungen drin ohne Reinigung. Hab ich auch schon so gemacht. Die neuere Ausführung ist komplett aus Metall während die alten einen O-Ring hatten der mit der Zeit verhärtet und deshalb bei der Motorpberholung erneuert werden sollte. Die sind für das Startqualmen verantwortlich. Die neue Ausführung kann jedoch eigentlich im Kolben verbleiben.  

Schöne Grüße 

Matthias

So gibt es keinen O-Ring hier. Danke.
Ich musste den Motor demontieren, weil alle O-Ringe zwischen Deckel und Mantel tot waren. Eine Auslaufen-Wasserpumpe war das ursprüngliche Problem, das jemand mit epoxi befestigen wollte.

 

So there is no O ring here. Thank you.

I had to dismantle the engine because all the O rings between covers and housings were dead. A leaking water pump was the original problem, that somebody wanted to fix with epoxi.

Bild von Roman

Hallo,

 

zur Standdichtung mit C-Ring folgendes: Auch unter dem C-Ring bildet sich Kohle und diese beeinträchtigt erheblich die Funktion der Standdichtung. Auch würde ich mich über die korrekte Funktion von C-Ringen und Federn überzeugen.  Ein überholter Motor mit Startblauen ist äußerst ärgerlich.

 

Es sollten daher alle Standdichtungen ausgebaut werden.  Bei Defekt durch Ausbau können gebrauchte C-Ring-Standdichtungen eingebaut werden.  Je schmaler der Ring der Dichtfläche ist, umso besser ist die Standdichtung erhalten.

 

Unbedingt jemanden die Standdichtungen ausbauen lassen, der es kann. Wenn man es nicht gesehen hat, wie es funktioniert, dann geht es garantiert schief und die glasharten Dichtungen brechen. Vorher an Altteilen üben.

 

Mindestens sollte überprüft werden, ob die Standdichtungen jeweils  einen Federweg von 2/10 mm haben. Damit dieser  Federweg wirken kann, muss die Standdichtung natürlich über die breiteste Stelle des Kolbens herausragen und breiter sein, als die Breite des Mantels.

 

Die im Foto oben gezeigte Demontage des am Kolben festgeschraubten Ringes bringt ürbigens nichts. Die Schrauben sind  aussserdem so fest eingeschraubt, dass die Köpfe leiden und die Schrauben kaum zu retten sind.

 

Gruß

Roman

Ich verstehe das Problem der Kohlenablagerung. Ich habe etwas Erfahrung mit 2 Takt-Oldtimer-Motoren.

Ich würde den Ring entfernen und den Platz hinten reinigen, wenn jemand mich erklären konnte, wie man tat. Von den vorherigen Antworten sehe ich, dass das eine schwierige Operation ist, und ich keine Ersatzteil-Ringe habe. Ich hoffe, dass jemand, wer es bereits getan haben, mir die Schritte erzählen kann.

Entschuldigung für mein Deutsch verwende ich automatische Übersetzung.

 

I understand the problem of the coal deposit. I have some experience with 2 stroke oldtimer engines.

I would remove the ring and clean the place behind, if somebody could explain me, how to do. From the previous answers I see that this is a difficult operation, and I have no spare part rings. I hope that somebody who has already done it can tell me the steps.

Sorry for my German, I use automatic translation.

Bild von Matthias vom Bodensee

Aber unter den C-Ringen ist nie soviel Ölkohle wie bei den Dichtungen alter Art. Außerdem lassen sich die Standdichtungen hinsichtlich ihrer Federwirkung durch runterdrücken prüfen. Und je dünner die Lauffläche auf den Ringen ist umso besser sind die Standdichtungen. Ich hab den letzten Motor zusammen gebaut ohne die C-Ringe auszubauen und es gab keine Probleme mit Startbläuen.

Wie schon gesagt, wenn die Dinger gut federn, drinlassen bevor man sie beim Ausbau zerstört. Der Einbau der Dichtungen gestaltet sich nämlich auch nicht ganz einfach wie man sich das oft vorstellt. Mir hat da am besten geholfen den L-Ring zu erhitzen und den C-Ring abzukühlen und dann blitzschnell den L-Ring drüber stülpen und mit einer Platte den C-Ring hineindrücken. Aber Vorsicht!!!! Ist man nicht schnell genug verkantet der C-Ring und wenn man es nicht merkt und weiter drückt hat man dann eine Macke oder Knick drin und man kann das Ding in die Tonne kloppen!! Die Inbusschrauben vom Hohlrad mach ich eigentlich nie raus. Man muss die Schraubenköpfe vorher gut sauber machen dann geht's in der Regel.

 

Schöne Grüße

Matthias

Bild von Andreas Meyer

Hallo,

 

da kann ich Matthias nur zustimmen, ich würde die C-Ringe keinesfalls zum Reinigen demontieren!

 

Ich habe schon öfter C-Ringe demontiert, weil die Kolben unbraubar waren oder die Wuchtgruppe insgesamt. Habe dann die C-Ringe demontiert, weil ich sie in einem anderen Motor verwenden wollte. Nach meiner Erfahrung gehen von 4 Stück meist einer kaputt. In seltenen Fällen habe ich alle vier heile rausbekommen. Selbst gebrauchter Ersatz ist kaum zu bekommen und sehr teuer.

 

Bei den Kolben, bei denen ich die C-Ringe demontiert habe, war da nie viel Ölkohle drunter. In keinem Fall soviel, dass die Funktion beeinträchtigt wäre.

 

Ich hatte auch bei den Motoren, bei denen ich die C-Ringe nicht ausgebaut hatte, nie Probleme mit Startbläuen...

 

Aber: Diese Empfehlung gilt NUR für die Standdichtung der neuen Ausführung (C-Ring)! Die alte Ausführung sollte man IMMER demontieren und mindestens den O-Ring erneuern.

 

Viele Grüße
Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Bild von Andreas Meyer

Hallo zusammen,

 

hier ist noch eine weitere Methode, die C-Ringe zu demontieren.

 

Die Anleitung wurde von Gerhard Brüninghaus erstellt.

 

Rotierende Grüße

Andreas

 

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Es dauerte einige Tage zu verstehen, wie die Methode funktioniert. Es ist einfach und genial. Vielen Dank.

 

It took me some days to understand how the method works. It is simple and genial. Thank you.
 

Danke alle für die Informationen. Ich denke, dass ich die Ringe am Platz lassen werde. Lassen Sie uns hoffen, dass es kein Problem hier geben wird.

Eine zweite Frage: ich maß 0,03-0,05 mm Verschleiß auf den Seitenteilen. Ab welchem Verschleiß-Wert ist es notwendig, die Seitenteil-Oberflächen zu schleifen?

 

 

Thank you all for the informations. I think I will keep the rings in place. Let us hope there will be no problem here.

A second question: I measured 0,03-0,05 mm wear on the side covers. At which wear value is it necessary to grind the side cover surfaces?