Vakuumpumpe - Öl im Schlauch zur Trochoide und Qualm

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Mein 16-Jahre-Standzeit RO läuft, aber bei höheren Drehzahlen (Motor betriebswarm) verbrennt er "sichtlich" Öl.

Erster Anlaufpunkt ist natürlich die Vakuumpumpe, also habe ich den Deckel abgeschraubt und die Membran war Deckelseitig total verölt und es fand sich auch Öl im Unterdruckschlauch zur Trochoide. Der Schlauch war aber neu, also ist das Öl frisch.

Der Schlauch zum Unterdrucksystem hingegen war trocken.

 

Allerdings sehe ich an der Membran keinerlei Beschädigung. Ich vermute, dass das Öl über die Verschraubung angesaugt wird, die Verschraubung war allerdings fest und mit Schrauben-Sicherungslack gesichert.

 

Kann das sein, dass die Membran hierdurch Öl duchlässt? Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht? Oder ist ein gewisser Leckverlust normal und mein Motor ist zerlegungsbedürftig?

Die neue Membran ist im Zulauf aus dem Clubshop, aber ich bin ja so neugierig...

 

Bild von Bernd.H

Hallo Imploder,

ich habe derzeit das gleiche "Problem" zu bekämpfen wie du.

Auch bei mir lief Öl heraus wenn man die beiden Schlitzschrauben der oberen Abdeckung löste und den Deckel oberhalb der Ventile etwas anlupfte. Ebenso gelangte über den 14mm Unterdruckschlauch Öl in die hintere Trochoide, mit dem Ergebnis einer schwärzlich verfärbten Zündkerze.

Die Membran zeigte etwas Porösität aber keinerlei richtige Risse.

Ich habe dann noch andere ältere Membranen aus meinem Fundus ausprobiert, die auch kein wirkliches Loch hatten, aber auch nicht mehr wie neu aussahen.

 

Mittlerweile habe ich den Verdacht das die Membran, wenn sie in die Jahre gekommen ist, ähnlich einem Silikonschlauch, Öl surch die Wandung hindurch diffundieren lassen kann.

Vielleicht reicht die Porösität selber auch aus um einen winzigen Weg für das Öl frei zu geben.

 

Am besten eine neue Membran (richtig herum) einbauen (am besten auch neue Ventile aus dem Shop) und die Schrauben mit dem korrekten Drehmoment anziehen (ganz wichtig!)

Eine zu stark angezogene Mittelschraube kann die Membran schädigen.

Mittelschraube 9Nm und zuvor etwas Gewindesicherung aufbringen

Deckelschrauben (8stück) 4,5Nm

 

Grüße

 

Bernd

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Hallo Bernd,

 

danke an die Rückinfo! Ich werde dann mal auf die nagelneue Club-Membran warten (Ventile sind in Ordnung) und hoffen, dass die Qualmerei dann aufhört.

Wenn sie das nicht tut, wird die Restaurierung einen anderen Weg nehmen müssen (=Motor zuerst).

Es kann ja durchaus sein, dass durch die lange Standzeit irgendwas undicht wurde und der Motor deswegen Öl verbrennt.

Er braucht auch eine Ewigkeit an Orgelei (ca. 20-30 Sekunden, teils auch länger), bis er die erste Zündung macht, dann "kommt" er aber sofort auf beiden Scheiben und läuft sofort rund, dem Zustand der Startautomatik entsprechend.

Standgas ist warm ca. 1100 u/min, nach Einlegen der Fahrstufe ca. 500-600. So schlecht schaut das jetzt auch nicht aus.

Sobald man aber höher dreht, raucht er blau und verbrennt sichtbar Öl.

 

Hast Du denn mit einer neuen Membran Abhilfe schaffen können?

 

 

 

 

Bild von BW1980

Hallo,
Bei meinem Motor genau das gleiche...er hat auch sehr lange gestanden.
Wurde dann zu Leben erweckt.
Leider nicht von mir....
Kompression haben Bernd und ich mal gemessen, liegt so zw. 6,5 und 7 in kalten Zustand. Aber sehr unterschiedlich.
Ich werde erst die Karosserie in Angriff nehmen...

Bild von Bernd.H

Imploder schrieb:

Hallo Bernd,

Hast Du denn mit einer neuen Membran Abhilfe schaffen können?

 

Hallo Imploder, das endgültige Ergebnis steht noch aus, da ich sie noch mal gegen eine ganz neue tauschen werde. Das Startbläuen hat sich bis jetzt aber auf ein vermutlich "normales" also erträgliches Maß reduziert. Es schwankte sonst immer stark zwischen wenig bis sehr viel und lange. Jetzt würde ich es als wenig bezeichnen oder noch darunter.

Das endgültige Ergebnis mit der ganz neuen Membran steht noch aus aber ich denke es wird nicht schlechter sein.

 

Grüße

 

Bernd

Bild von ingbw

Wenn die Membran der Vakuumpumpe einen Riss hat, wird der Ro zum Nebelwerfer, speziell in Linkskurven. Erkennbar daran, dass der Gegenverkehr die Nebelscheinwerfer einschaltet.

Wenn der Motor lange gestanden hat, können auch die O-Ringe im Motor defekt sein. Zum Bläuen (Öl) raucht es weiss hinten raus (Wasser). Mein Motor sprang auch nach 25 Jahren problemlos an, aber nach einiger Zeit war Ende, Wasser im Motor.

Wie übrigens Andreas Meyer schon mehrfach schrieb, sollte man nicht mit dubiosen Tricks, z.B. andere Kerzen, die Symptome übertünschen, sondern nach den Ursachen forschen. Ein guter Motor mit guter Einstellung läuft super mit seiner Standartausrüstung. Verbrauch 11-13 Liter und ca. 1l Öl/1000km.

 

Gruß aus Solingen

 

Joachim

 

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noli turbare circulos meos (Archimedes)

Bild von BW1980

Hallo Joachim, ich würde es nicht als dubiose Mittel beschreiben, wenn man sich Gedanken macht was man am Ro80 verbessern kann. Ich werde es auch erst mal mit den anderen Kerzen probieren...den Motor überholen kann ich immer noch.
Freue mich immer über Tips und Tricks bevor ich tief in die Tasche greife.
Kann mich noch an Zeiten erinnern da musste ich bei meinem TTS nach den Warmfahren die Kerzen wechseln weil es noch keine Mehrbereich Kerzen gab.
Die Entwickelung ging zum Glück weiter nur die Kerzen vom Ro wurden nicht weiter entwickelt genau so wie der Rest des Wagens.
Deshalb basteln und probieren wir..das macht uns Spass.
Hab mir heute eine Warmwasser Zusatzheizung eingebaut, so hab ich keinen Kaltstart mehr und weniger Verschleiß.

Bild von Imploder

Ich versuche ja  herauszufinden, ob ich ihn gleich ausbaue und zerlege oder zuerst die Karosserie in Angriff nehme. So, wie er jetzt raucht, schafft er sowieso keine AU.

Ich forsche ja nach den Ursachen.

Da ich aber gerne die nächstliegenden Dinge kontrolliere, ist eben das gesamte Unterdrucksystem samt allen Schläuchen dran, Spritleitungen und chläuche, Wasserschläuche usw. Das ist meine Methode, sich in neue Sachverhalte hineinzuarbeiten und hat sich bewährt. Damit wachse ich mit dem Auto zusammen.

Ich schließe nächstliegende Ursachen, hier meist Standschäden, erst mal aus. Der Vergaser z.B. war total versifft. Der läuft jetzt schon mal wieder.

 

Ich musste z.B. gerade feststellen, dass meine Vakuumpumpe nur ein Ventil hatte! Hat wohl einer der Vorbesitzer verbastelt.

 

Der Anlasser wird auch gleich überholt und die LiMa auch, alle Relais sind im Eimer und werden getauscht, Massepunkte am Kabelbaum  gereinigt, Tankgeber repariert usw. Alles Dinge, die in Tagesetappen zu erledigen sind und Lust auf "mehr" machen, denn vor mir liegt noch ein langer, langer Weg bis zum fertigen Auto.

Bremssättel und HBZ werden überholt und so weiter. Abbauen, herrichten, weglegen, nächstes Anbauteil. Bis er leer ist. Dann kommt erst die Karosserie. Ich kenne genügend Leute, die schon fertig lackierte Karossen in der Garage stehen haben und jetzt erst auf die Suche nach Anbauteilen gehen, um festzustellen, dass diese nicht auf Bäumen wachsen.

 

Aber mal ehrlich, ich denke auch, dass einige O-Ringe am Motor nicht mehr dicht sind.

 

Nur, wenn ich einfach einen RO fahren will, dann kaufe ich mir einen Restaurierten. Ich will das Ding aber Schraube für Schraube kennenlernen. Und da fange ich lieber klein und bescheiden an. Mit der Vakuumpumpe.

 

 

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Imploder schrieb:

Ich musste z.B. gerade feststellen, dass meine Vakuumpumpe nur ein Ventil hatte! Hat wohl einer der Vorbesitzer verbastelt.

 

Kann es sein, dass die Ventile samt Dichtung Gleichteile mit der Vakuumpumpe der ersten VW Dieselgeneration ist?

 

Die Teile in der Bucht schauen mir sowas von identisch aus, dass ich sie gleich mal bestellt habe...

 

https://www.ebay.de/itm/163778041437

 

Febi EAN Nr. 4027816084914 (falls jemand ähnliche Angebote sucht).

Bild von Philipp

Hallo zusammen,

ich nehme an, dass diese Art der Unterdruckpumpe in allen möglichen Fabrikanten zum Einbau kam. Neulich habe ich einen Testberich über den ersten Opel Rekord Diesel (D-Rekord) gelesen, in dem auf Motorbildern deutlich ebendiese Unterdruckpumpe zu sehen war...

Gruß

Philipp