Unterdruckpumpe

Bild von Arne Kunstmann
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Moinsen, Wir brauchen ja Unterdruck für unsere Kupplung und für unsere Bremse und dafür hat unser Auto eine Unterdruck Pumpe. Das was diese Pumpe Fördert ist Luft und die Abluft landet je nach Baujahr entweder in der vorderen oder hinteren Trochoide. Der Abluft Schlauch endet jeweils hinter dem Vergaser im Ansaugstutzen, magert das Gemisch also ab. Und somit auch die Ölversorgung. Nun wäre es einfach möglich, den Anschluss für den Schlauch im Ansaugstutzen zu verschließen und die Abluft der Pumpe z. B. In den Luftfilter zu leiten, in dem der Schlauch der Motorentüftung aufgetrennt wird. Beim letzten Stammtisch Nord sagte mir jemand, dass dann nicht mehr genug Unterdruck zur Verfügung stehen würde, weil die Pumpe nur zur Unterstützung da ist, die Hauptarbeit kommt durch den Unterdruck im Saugrohr. Was ist richtig?

Bild von Guido

Genaue Informationen für den 612er-Motor  kann ich nicht geben, aber beim Nachfolgemotor 871, ist die Unterdruckpumpe entfallen. Der größere Motor entwickelt ausreichend Unterdruck über das Saugrohr!   

 

Es muß nicht alles original sein !

Bild von Christian von Klösterlein

 

Das alles wurde im WJ Heft 3 (1997!) schon einmal behandelt.  Peter Rußwurm schrieb dort:

 

Abluft der Vakuumpumpe (Gruppe 49 / BK 52)          

Es gibt ernst zu nehmende Aussagen, dass beim Ro80 diejenige der beiden Trochoiden schneller verschleißt, in deren Vergaser die Abluft der Vakuumpumpe eingeführt wird. Als Begründung wird der (vor allem bei häufigem Schalten oder undichten Systemen) nicht unerhebliche Luftüberschuß angegeben, der zu einer Gemischabmagerung und damit wegen der ‚Frischölschmierung’ zwangsläufig auch zu einer Reduzierung des Ölanteils im Gemisch  führt. Falls obige Annahme richtig ist, würde dies bedeuten, dass beim Flachstromvergaser die vordere und beim Fallstromvergaser die hintere Scheibe schneller verschleißen. Natürlich gilt das nur, wenn es keine anderen Einflüsse  gibt – denken Sie nur an die wegen der fehlenden Entlüftung schlechtere Kühlung der hinteren Trochoide.

Abhilfe ist relativ einfach möglich, indem man die Abluft der Vakuumpumpe mit Hilfe eines T-Stückes in die Verbindungsleitung zwischen Steuergerät und Luftfilter einleitet. Der Anschlußstutzen am Saugrohr ist danach zu verschließen.          

 

Das stand dann auch bis Auflage 5 als Tipp No. 210 in den Tipps & Tricks. Hierüber hatte ich mit verschiedenen Experten Diskussionen.

In meinen Notizen zur Vorbereitung von Auflage 6 finde ich folgende Bemerkung:

 

Tipp No 210 / Gruppe 49  Abluft der Vakuumpumpe von Peter Rußwurm  (Wankel Journal 3)

- entfallen -

(Hier wurde vorgeschlagen, die Abluft der Vakuumpumpe mit Hilfe eines T-Stückes in die Verbindungsleitung zwischen Steuergerät und Luftfilter einzuleiten und nicht mehr in einen der Vergaser. Es hat sich aber gezeigt, daß dadurch der zum Kuppeln und vor allem zum Bremsen benötigte Unterdruck reduziert wird.

Dieser Tipp ist daher zu streichen bzw. durch eine Warnung zu ersetzen!)

 

In  Auflage 6 und der heutigen Auflage 7 steht:

 

Tipp No: 1-18, NSU-Gruppe: 02

Abluft der Vakuumpumpe – Warnung vor Umbau!

In Tipps in unseren Clubzeitschriften wurden verschiedene Vorschläge gemacht, wie die Abluft der Vakuumpumpe ‚besser’ an das Ansaugsystem anzuschließen sei.

Bei einigen dieser Änderungen ist es vorgekommen, dass dann beim Kuppeln oder sogar beim Bremsen nicht genügend Unterdruck zur Verfügung steht.

Wir warnen daher ausdrücklich vor diesen Umbauten!

 

Arne, alles klar?

Du fragtest: Was ist richtig? Richtig oder nicht richtig, aber sei gewarnt.

 

ergänzt: 23-07-2017 09:26       

 

Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben

 

Christian von Klösterlein

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Heute gibt es elektrische Vakuumpumpe für die BKV. Fast jede Diesel hat das so heute.  Wird nur angesprochen wann gebremst wird. Ist das nicht ein Idee?

MfG

Alexander

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rekord schrieb:

Heute gibt es elektrische Vakuumpumpe für die BKV. Fast jede Diesel hat das so heute. Wird nur angesprochen wann gebremst wird. Ist das nicht ein Idee?

 

Die pumpen wirklich nur beim Bremsen? Der Ro braucht den Unterdruck ja auch zum Kuppeln.

Eine elektrische Pumpe, die bei Erreichen eines bestimmten Druckes ausschält wäre daher ganz gut.

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1975 aquablau

Bild von rekord

Ja, nur bei Bremsen. Fast jede PKW mit Dieselmotor hat heute eine elektrische Vakuumpumpe. Ein Diesel hat soweit ich weiss immer ein separate Vakuumpumpe. War es früher mit einer Keilriemen angetrieben, heute elektrisch was weniger Energie verbraucht. Arbeitet nur wann es ein Vakuumbedarf gibt (Bremsen). Diese Pumpe wird geschalten von Bremslichtschalter. Kapazität und die kurze Zeit womit eine Vakuum gebildet wird reicht.

 

Nicht nur die Ro sondern auch der Käfer 1300 mit gleicher halb-Automatik braucht Vakuum zum Kuppeln. VW hat das gleiche Mechanismus verwendet. Und das WHB einer Käfer bringt mehr Information (glücklich). So habe ich dort gelesen dass der Vakuum Behälter nur benötigt ist beim Leerlauf. Egal. Vielleicht kann eine elektrische Pumpe tatsächlich reichen für Bremsen und Kuppeln. Für Bremsen reicht, warum nicht für Kuppeln? Weil dafür mehr Vakuum notwendig ist? Kuppeln und Bremsen zugleich? In diesem Fall unterstützt der Vakuum Behälter doch? Und wenn nicht: zwei Pumpen. Eine für Bremsen und eine für Kuppeln wobei die Vakuumpumpe, wie Du sagst, abgeschaltet wird beim erreichen des Vakuums. Könnte ein Versuch ins Zukunft wert sein. Glaube dass die Einstellung der Vergaser mit Vakuumanschluss verbessert wenn die Anschluss verschwinden kann. Gedanke ist schön. Erstmal ein Versuch mit fahren auf Benzin und Wasserstoff Zusatz.

 

MfG

Alexander

Bild von Arne Kunstmann

Mahlzeit, Der Stammtisch Nord hat zwei Mitglieder, die elektrische Pumpen haben.

 

Pack den Tiger in den Tank!

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Nur bremsen oder auch kuppeln?

MfG

Alexander

Bild von Matthias vom Bodensee

Generell mag die Aussage stimmen, dass bei der Version den Unterdruckanschluss weg vom Vergaser an den Luftfilter zu verlegen nicht mehr der Unterdruck vorhanden ist wie original. Werner Eggert hatte seinerzeit die Lösung, dass man den Abluftanschluss der Pumpe teilt und jeweils (beim Flachstromvergaser gehts) vorne an die kleinen Unterdruckanschlüsse anschließt. So werden beide Kammern gleich mit "Falschluft" versorgt. Da die Anschlüsse aber kleiner sind bestehen wieder dahingehend Bedenken wegen weniger Unterdruck, aber wer sagt denn, dass die Anschlüsse so klein bleiben müssen? Die lassen sich ja auch jeweils so vergrößern, dass in der Summe wieder der gleiche Querschnitt erreicht wird. Hab ich schon bei einem Fahrzeug eines schweizer Clubmitgliedes so gesehen. Also auch eine Möglichkeit. Und Originalis werden sicherlich nicht einen Umbau in Angriff nehmen mit einer elektrischen Unterdruckpumpe.

Diese elektrischem Pumpen haben meist einen Sensor im System verbaut der meldet, wenn ein gewisser Unterdruck unterschritten wird und somit dann die Pumpe angesteuert wird, meist über ein Steuergerät. Theoretisch lässt sich sowas natürlich bewerkstelligen, aber wofür? Für die paar 1000km die wir noch im Jahr damit fahren?

Bevor ich diesen Umbau angehe würde ich stattdessen eher ein Schaltsaugrohr bauen, damit der Wankel unten raus besser aus'm Quark kommt. Das erhöht den Fahrspaß deutlich. Nicht umsonst fährt der RX-8 mit Schaltsaugrohren durch die Gegend und nicht zuletzt deswegen hat Mazda 1991 Le Mans gewonnen.

Egal wie man es auch anstellt so wie Original sieht's halt dann nicht mehr aus und das ist der Hauptpunkt warum ich das noch nie gemacht habe, obwohl ich jetzt auch nicht der 1000%ige Originali bin.

 

Ein weiterer Nachteil bei dem oben genannten Unterdruckumbau ist der, dass man nicht mehr so schnell erkennt, wenn die Vakuumpumpe Öl durchlässt außer man erlebt das, was ich auf der Fahrt von Waging zurück erlebt habe wo die Pumpe wohl völlig im Öl ersoffen ist. Bis jetzt habe ich mich noch nicht dazu durchgerungen die Pumpe auszubauen und zu zerlegen. Undichte Pumpen hatte ich ja schon das ein oder andere Mal, aber so derartig wie das letzte Mal auch noch nicht.

 

schöne Grüße

Matthias

Bild von Urs Felix Bislin

Bevor ich diesen Umbau angehe würde ich stattdessen eher ein Schaltsaugrohr bauen, damit der Wankel unten raus besser aus'm Quark kommt.

 

Hallo Matthias

 

Könntest du für mich Unwissenden deine Aussage zum Schaltaugrohr erklären?

Ich brauche dringend mehr Bums unten raus, die Fahrt nach Waging über den Arlberg mit einem 500kg Hänger im Schlepptau war die reinste Quahl!

 

Gruss, Urs

Bild von Matthias vom Bodensee

Salü Urs,

 

vereinfach gesagt braucht der Wankel und im übrigen jeder Hubkolbenmotor ohne Turbolader unterschiedlich lange Ansaugwege um die Drehmomentkurve zu verbessern. Die meisten Saugmotoren haben das heutzutage. Bei Turbomotoren ist das nicht nötig, weil hier der Turbo als Dampfrad schon für mehr Leistung sorgt.

 

Kurz gesagt: im oberen Drehzahlbereich sind kurze große Ansaugwege nötig, im unteren Drehzahlbereich dafür dünnere lange Ansaugwege. Madza hat das beim RX-8 so umgesetzt. Mittels einer Umschaltklappe wird ab einer bestimmten Drehzahl von langen auf kurze Ansaugwege umgeschaltet. Wo dieser Punkt ist wird vom Hersteller auf dem Prüfstand ermittelt.

 

Das einzige was mich immer davon abgehalten hat so etwas zu bauen ist, dass es im Motoraum gelinde gesagt einfach geschissen aussieht! Noch dazu muss man Kabel und Stellglieder verlegen und das war es mir dann auch nicht wert für die paar 1000km die ich ihm Jahr damit noch fahre. Außerdem spielt da die Reglementierung für das H-Kennzeichen (bei Euch heißt es glaube ich Veteranenstatus) noch eine gewisse Rolle.

Im Zweifel würde ich vom Choke-Vergaser auf den Fallstomvergaser umstellen, der hat unten raus auch mehr Durchzugskraft und dann ist die nächste Frage wie gut Dein Motor ist. Einer mit 6,5 Bar zieht natürlich nicht so gut wie einer mit 8,5-9 bar! Wobei der Fallstromvergaser schlechte Motoren besser kaschiert als der Flachstromvergaser, bei dem man schlechte Kompressionen deutlicher merkt.

 

Und fairerweise muss man auch sagen, dass die meisten "alten Kisten" früher als sie neu waren am Berg auch immer gekrochen sind. Da finde ich läuft unser Ro noch recht agil mit seinen 115 PS! Eine Berggemse war der Ro80 noch nie sowieso nicht mit Anhänger. Ich denke es wird da einige Clubmitglieder geben, die da ein Lied von singen können: Den Brennerpass im 2. Gang mit Vollgas und 70/80 km/h hochfahren ist denke ich normal zumal der Ro auf solche Fahrten auch recht durstig reagieren soll was ich bisher so von anderen gehört habe!

 

War halt ne andere Zeit als heute!

 

schöne Grüße

Matthias