Rost im Dach beseitigen

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Hallo Ro 80 Freunde!

 

Dies ist mein erster Beitrag hier Club Forum.

Nach vielen Jahren Mitgliedschaft im R080 Club schreibe ich heute meinen ersten Forenbeitrag zu einem Problem mit dem ich selbst nicht weiterkomme.

Mein Ro80 hat leider Rostblasen auf der Dachhaut im Bereich der Schiebedachkassette. Im kommenden Winter würde ich mich darum gerne kümmern - Innenraum leerräumen, Himmel ausbauen, Bleche der Dachhaut entfernen, Blech partiell ersetzten, konservieren, Dach lackieren und alles wieder zusammenbauen.

Um mir die Arbeit zu erleichern hätte ich gerne eine Dachhaut von einem Schlachtfahrzeug. Die Wölbung des Dach sollte bei mit und ohne Schiebedach gleich sein.

Gibt es im Club jemanden, der eine Dachhaut oder ein Dach abzugeben hat? Die Variante ohne Schiebedach würde mir reichen.

Hat jemand eine andere Idee wie man an Reparaturbleche kommt, die der Dachkrümmung möglichst nahe kommen?

Vielen Dank für Rückmeldung  bereits vorab.

 

Viele Grüße

Reiner Scholten

Bild von Guido

Vor Jahren hatte ich auch dieses Problem.

Ein sehr guter Karosseriebauer hat es bei mir repariert :

Zuerst hat er eine Schablone vom Dach abgenommen und angefertigt.

Dann wurden die durchgerosteten Teile herausgetrennt und er hat dann neue Teile eingeschweißt (autogen !!!)

Danach wurden die neuen Teile in eine annährend gute Form gebracht.

Entsprechend der Schablone hat er dann das Dach mit Zinn angeglichen und mußte nur ganz ganz wenig spachteln.

Seit über 10 Jahren hält die Reparatur einwandfrei !

 

Es muß nicht alles original sein !

Bild von Christian von Klösterlein

 

Reiner,

ich habe ähnliche Erfahrungen wie Guido.

Bei einem meiner Ro 80 waren Rostschäden rund um das Schiebedach.

Ich habe mit meinem Restaurator, Jürgen Witzelmaier, lange überlegt wie man das restaurieren kann:

- Teile des Schiebedachkastens Stück für Stück ersetzen

- Ein Stück von einem Dach ohne Schiebedach einsetzen

- Ein komplett neues Dach einsetzen.

Glücklicherweise hatte Jürgen Witzelmaier ein Unfallfahrzeug mit einem schweren Heckschaden, dessen Dach mit Schiebedach aber tadellos war. Da hat er für den Front- und Heckscheibenaausschnitt Schablonen (oder sagt man Lehren?) angefertigt, alle Dachsäulen (A-Säulen neben der Windschutzscheibe, B-Säulen zwischen den Türen, C-Holm beidseits der Heckscheibe) an genau bezeichneten Stellen durchtrennt und das Dach abgenommen. Das gleiche hat er an dem Donorfahrzeug getan und dann dessen Dach mit Hilfe der Lehren auf mein Auto gesetzt und dort verschweißt.

Das war 1993 oder 94, also vor mehr als 20 Jahren. Vor allem der gute Sitz der Front- und Heckscheibe (und deren Dichtigkeit) war für mich ein Zeichen dafür, dass Witzelmaier die Arbeit korrekt gemacht hat. Auch der heutige Besitzer des Wagens wird bestätigen können, daß alles OK ist.

 

Ich will mit dieser Geschichte nicht sagen, daß man es in jedem Falle so machen muß; ich will vielmehr darauf hinweisen, daß die Reparatur des Schiebedachs (oder der Dachhaut) problematisch sein kann, da man dort an relativ dünnen Blechen schweißt, während man es an den A-, B- und C-Säulen mit realtiv dickem Blech und steifen Profilen zu tun hat.

 

 

Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben

 

Christian von Klösterlein

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Bild von Guido

Hallo Christian !

Du hast völlig Recht !  Ich hatte das Glück, einen echten "Autogen.Künstler" zu finden !

 

Es muß nicht alles original sein !

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Christian von Klösterlein schrieb:

 

 

[SNIP]

Ich habe mit meinem Restaurator, Jürgen Witzelmaier, lange überlegt wie man das restaurieren kann:

 

- Ein komplett neues Dach einsetzen.

 

[SNIP]

 

Auch der heutige Besitzer des Wagens wird bestätigen können, daß alles OK ist.

 

 

Kann er: im Laufe der mittlerweile fast schon 10 Jahre des Besitzes des o.g. Wagens - darin enthalten zwei harte, schneereiche Winter, in denen ich den Wagen noch als Alltagsauto gefahren hatte - hat sich weder am Schiebedach, noch an den Fensterrahmen irgendeine Spur von Rost gezeigt. Die Heckscheibe war allerdings schon mal raus, und mußte nach einer dann auftretenden Undichtigkeit erneut aus/eingebaut werden [dann mit Teroson-Scheibendichtmasse] um wieder dicht zu werden.

 

Um Rost im Dach/Schiebedachkasten vorzubeugen achte ich auf zweierlei:

 

1. Die Abflüsse regelmäßig kontrollieren und säubern.

2. Regelmäßig Owatrol-Kriechöl reichlich hineinsprühen.

 

Bester Gruß, Christoph

"Eine Unterscheidung von Perzeption und Illusion ist sinnlos." Humberto Maturana

Bild von Christian von Klösterlein

 

Christoph schrieb:

1. Die Abflüsse regelmäßig kontrollieren und säubern.

2. Regelmäßig Owatrol-Kriechöl reichlich hineinsprühen.

Bester Gruß, Christoph

 

Das war und ist bei mir Routine (nicht nur beim Ro):

Bei jedem Waschen das Schiebedach etwas öffnen und mit dem Blumengießer etwas Wasser in die Ablauföffnungen gießen - das muß unten sofort wieder rauslaufen! Und wenn man die Abläufe 'durchpiekt', dann nur mit einem weichen Plastik-Kabelziehdraht, mit Plastikkopf, oder von dem man den Metall-Kopf abgeschnitten hat.

 

Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben

 

Christian von Klösterlein

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Bild von Christian von Klösterlein

Und dann, Reiner,

würden wir uns alle freuen wenn hier so eine Art Fortschrittsbericht erscheint, am besten mit Fotos. Wegen Hilfe beim Platzieren von Fotos nötigenfalls hier fragen.

 

Korrektur 28-10-2016:
desnoods (NL) ersetzt durch nötigenfalls (D)

 

 

Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben

 

Christian von Klösterlein

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Bild von replayreiner

Hallo Christian, hallo Guido!

 

Habt vielen Dank für Eure Tips und Anregungen. Auch ich habe mir schon viele Gedanken zur Vorgehensweise bei der Dachsanierung gemacht. Rostblasen hat mein Ro übrigens im gesamten Anlagebereich des Schiebedachrahmen - also umlaufend ums Schiebedach. 

Vor dem von Jürgen Witzelmaier gewählten Weg ziehe ich vor Anerkennung den Hut. Das Dach an A- B- und C- Säule  abzutrennen und dabei nicht die Passung von Scheiben und Türen zu verlieren ist eine große Kunst.

Selbstgefertigte Blechstreifen umlaufend einzusetzen mag mit etwas Geschick funktionieren.

Als einfachster Weg erscheint es mir die durchgerostete Dachhaut bis auf einen ca. 15 mm breiten Schweißflansch am äußeren Rand sowie um den Schiebedachausschnitt herauszutrennen und durch eine Dachhaut von einem Schlachtfahrzeug zu ersetzen. Verschweißen würde ich sie im Lochpunktverfahren oder mit der Punktschweißzange. Das Dach ist dann um die Blechstärke (~1mm) höher. Das sollte nach meiner Einschätzung aber nicht auffallen.  

Auf diese Weise habe ich vor 20 Jahren bei einem Ponton Mercedes ein originales Webasto Faltdach nachgerüstet. Das hält seitdem wunderbar.

Mal sehen wie ich mit der Rostbeseitgung weiterkommen. Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Viele Grüße,

Reiner

Bild von Christian von Klösterlein

replayreiner schrieb:

Als einfachster Weg erscheint es mir die durchgerostete Dachhaut bis auf einen ca. 15 mm breiten Schweißflansch am äußeren Rand sowie um den Schiebedachausschnitt herauszutrennen und durch eine Dachhaut von einem Schlachtfahrzeug zu ersetzen. Verschweißen würde ich sie im Lochpunktverfahren oder mit der Punktschweißzange. Das Dach ist dann um die Blechstärke (~1mm) höher. Das sollte nach meiner Einschätzung aber nicht auffallen.  

Diese Reparaturmethode führt doch zu einer Blechdoppelung, und sowas gefällt mir nicht so sehr. Sowas kann leicht ein Ansatzpunkt für Hohlraumkorrosion sein.

Ich würde mir das dreimal überlegen.

 

Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben

 

Christian von Klösterlein

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Bild von Andreas Meyer

Hallo Reiner,

 

für mich käme nur eine Methode in Frage - nur die Dachaußenhaut komplett bis zu den originalen Schweißpunkten zu entfernen. Dabei bleibt der Dachrahmen vollständig und unbeschädigt erhalten und somit die Stabilität des Fahrzeugs!

Dann eine andere Dachaußenhaut aufsetzten und an den originalen Schweißpunkten wieder verschweißen. Man muss sich keinerlei Sorgen um Maße oder Stabilität machen.

Wenn man eine neue Dachaußenhaut hätte, wäre der Aufwand hierfür kaum größer als für der für den Wechsel einer hinteren Seitenwand. Leider sind aber neue Dachhäute kaum verfügbar, erst recht nicht mit Schiebedach, und daher geht leider eine Menge Zeit für das Saubermachen der zu verwendenden Dachaußenhaut drauf...

 

Ich würde niemals die Dachsäulen durchtrennen...

 

Viele Grüße
Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Bild von replayreiner

Hallo Andeas!

 

Vielen Dank für Deinen Vorschlag.

Den Wechsel der kompletten Dachhaut habe ich mir angeschaut: Wenn die Chromblenden von Front- und Heckscheibe, die Scheiben selbst sowie die seitlich Dachzierleisten entfernt sind kommt man ganz gut an die Schweißpunkte sowie die Lötstellen der Dachhaut.

Die alte Dachhaut bekommt man durch ausbohren/ ausschleifen der Schweißpunkte von oben ab. Bei der Ersatzdachhaut kann man die Schweißpunkte von unten ausbohren oder ausschleifen. So erhält man eine neue Ersatzdachhaut, die man mit der Punktschweißzange befestigen kann. Das Vorgehen um den Schiebedachausschnitt überlege ich mir noch.

Wie ist eigentlich der Rahmen mit den Schiebedachführungsschienen befestigt? Hängt er nur an der Dachhaut oder ist er auch am Dachrahmen befestigt?

Mittlerweile habe ich mir ein Dach von einem Ro ohne Schiebedach besorgt. Jetzt braucht es nur noch Zeit und Muße das Projekt "Dach" anzugehen.

 

Ich halte Euch auf dem Laufenden.

 

Viele Grüße,

Reiner

Bild von Andreas Meyer

Hallo Reiner,

 

der komplette Schiebedachkasten hängt nur an der Dachaußenhaut und hat keine Verbindung zum Dachrahmen.

 

Wenn du eine Dachhaut ohne Schiebedach montieren möchtest, musst du mit der "neuen" Dachaußenhaut sehr vorsichtig umgehen, da die Außenhaut ohne Schiebedach recht instabil ist.

 

Meines Wissens stehen im Clublager auch noch gute Dächer mit Schiebedach.

 

Rotierende Grüße

Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Bild von Frank Grootenboer

der komplette Schiebedachkasten hängt nur an der Dachaußenhaut und hat keine Verbindung zum Dachrahmen.

 

Die Schiebedachkasten ist bei RO80 am tragende structur (Dachrahmen) geschweist. Es gibt 5 verbindungen von die Schiebedachkasten an Dachrahmen (geschweist) und zwei lose trager hinten. Die verbindung von Dachhaut mit Schiebedachkasten ist bei die Fenstersparung mit Punktschweissen durchgefuhrt. Die schiebedachkasten ist dafur sehr schwer zu entfernen..

Bild von Christian von Klösterlein

 

Sollte Andreas sich hier irren? - glaub ich kaum.

Oder gibt es bei verschiedenen Jahrgängen vielleicht verschiedene Schiebedachkonstruktionen?

Klärung dringend gewünscht.

 

Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben

 

Christian von Klösterlein

- Ro 80 Club International -

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Habe Schlacht Fzg mit sehr gutem Dach und sehr guten Türen motor usw. Siehe Biete