Neuer "TÜV" für den Ro

Bild von Pieter Jakobs

In NL müssen Oldtimer alle 2 Jahre zum "TÜV". Bei uns wird diese Prüfung gemacht von einem Werkstattmeister der dazu eine Lizenz hat, in meinem Fall einfach in meiner eigenen Werkstatt. Bei einer Vorprüfung hatte ich gesehen dass die Staubmanschtte des Lenkgetriebes gerissen war, also habe ich die vorher noch ersetzt. Das war gar nicht so einfach denn man kommt nur schwer dran. Zum Glück hatte ich noch eine liegen. Dann fuhr ich in die Werkstatt.

Nach einer Probefahrt sagte der Meister: "das Auto fährt phantastisch", und nach einer gründlichen Inspektion kam er locker durch die Prüfung. Um die Qualität der Prüfarbeit zu sichern mus der Werkstattmeister das Auto per Computer abmelden. Per Zufallsgenerator weiß er dan sofort ob ein Inspektor kommt um die Prüfung zu kontrollieren. Das war dann auch der Fall. Der Inspektor kam, machte die Arbeit noch mal erneut. Das Angebot, er solle doch mal eine Probefahrt machen, wurde freundlich abgewiesen, das Auto sei ihm doch was Exotisch... Es war das erste Mal das er einen Ro inspizieren musste.  Aber auch nach seiner Ansicht war das Auto OK, also reicht es wieder für 2 Jahre!

 

Freundlicher Gruß, Pieter

 

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Bild von Christian von Klösterlein

Pieter,

es ist eher ungewöhnlich, daß der Prüfer bei der APK (=holländischer TÜV) mit dem Wagen eine Probeafhrt macht. Ich gehe mit meinen Fahrzeugen (alte und neue) immer zu einer freien Werkstatt mit Prüfungszulassung, und da kommt der Wagen sofort auf die Hebebühne, nix Probefahrt.

Das holländische Prinzip, daß eine Werkstatt, die selbst Reparaturen durchführt, auch die technische Prüfung machen darf, stößt in anderen Ländern auf Unverständnis - das ist ja als ob ein Fleischer sein eigenes Fleisch mit Gütesiegel versehen darf (slager die zijn eigen vlees keurt)!

Es ist übrigen interessant, wie die technischen Prüfungen, vor allem bei Import, in den einzelnen Ländern erfolgen. Ich habe Erfahrungen in Deutschland, Holland, Belgien und Frankreich.

Einige Punkte: von den sechs Scheinwerfern des Ro80 werden in Deutschland alle geprüft, in Holland nur zwei. In Holland ist man aber immer fixiert auf die Befestigung des Akkus! Bei Sicherheitsgurten die auf Fahrzeugbewegungen durch Blockieren reagieren ist man in Holland stets sehr skeptisch; man sucht nach Ausrollblockierungen.

 

So viel zu den Variationen innerhalb der EU.

 

 

Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben

 

Christian von Klösterlein

- Ro 80 Club International -

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Bild von Gunter

Ja, in Österreich ist das auch so mit dem Gütesiegel! (slager die zijn eigen vlees keurt)

 

lg aus Vorarlberg

Gunter

Gunter Olsowski

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Bild von Christoph

Moin,

 

meine Erfahrungen mit dem deutschen TÜV [DEKRA, GTÜ] sind ganz unterschiedlich, sowohl was den Ro betrifft [früher ohne, seit 2009 mit H-Kennzeichen], als auch mit dem Krad [Bj. 83, mittlerweile also auch schon ein "Oldie"] über die Jahrzehnte  . . . ein Highlight war die penible Kontrolle der Funktion des Gebläsemotors der Innenraumbelüftung beim Ro anläßlich der Erteilung des H-Kennzeichens, und die leichte "Rüge" angesichts etlicher Verschleißspuren am "Mobiliar", mein Fahrersitz hatte sichtbare Gebrauchsschäden, gezogene Fäden etc.  . . . durchaus nachvollziehbar, schließlich schreibt der Gesetzgeber Minimum Zustand 3 vor, trotzdem für mich überraschend.

 

Die Kombination aus Werkstatt & Prüfer erlebe ich in einigen Werkstätten durchaus positiv quasi "konspirativ-konstruktiv", und zwar in dem Sinne, daß es ja so Grenzfälle gibt, wo der Prüfer die Plakette in Absprache mit dem Werkstattleiter erteilt, daß eine bestimmte Reparatur dann auch innert kürzester Zeit - sozusagen stante pede - auch durchgeführt wird. Ein an den Realitäten des Autoalltags geschulter Prüfer wird immer zu in gewissen Grenzen "flexibleren" Urteilen kommen, als jemand, der stets nur die Tabelle mit den technischen Daten vor Augen hat.

 

Wie berichtete ein TÜV-Prüfer, der im Rheinland mit seinen milden Wintern erste Berufserfahrungen gesammelt hatte, und nun oberbayrische Fahrzeuge zu prüfen hat: etwa jedes zweite Fahrzeug, das in Bayern noch TÜV erhält würde in Köln wegen allzustark von Rost angegriffenen Unterbodens inklusive korrodierter Bremsscheiben abgewiesen werden; die lokalen Bedingungen erfordern eben im Süden erheblich mehr Salz auf den Straßen, und da haben sich auch die Prüfer anzupassen, solange die Sicherheit nicht auf dem Spiel steht.

 

Ich vermute, Geschichten mit dem TÜV würden ganze Bücher füllen können.

 

Unterhaltsame Bücher. Mit schönen und schrecklichen Geschichten.

 

Gruß, Christoph

"Eine Unterscheidung von Perzeption und Illusion ist sinnlos." Humberto Maturana

Bild von Guido

Sind wir froh, daß die EU doch nicht alles gleich macht und es noch Schlupflöcher gibt.

 

Es muß nicht alles original sein !

Na gut, dann komme ich jetzt hier auch noch mit dem australischen TÜV.

Hier im Bundesstaat New South Wales  heißt das "REGO-Inspection" - wobei REGO für "Registration" (des Fahrzeugs) steht. Vor ein paar Tagen war die Inspection mal wieder fällig. PKWs (nicht nur Oldtimer) müssen jedes Jahr hin.

Es gibt keine Prüfstellen sondern die Untersuchung wird (wohl ähnlich wie in den Niederlanden) von Werkstätten durchgeführt..Die Gebühr für die Prüfung beträgt einheitlich (umgerechnet) € 25,-.

Geprüft werden alle Beleuchtungseinrichtungen, Hupe etc. Vor allem aber wird eine ausführliche Probefahrt gemacht. Da es dem Prüfer aber unheimlich war, dass bei meinem Auto das Lenkrad "auf der falschen Seite" ist, bat er mich zu fahren. Er saß daneben. Auf der Bühne war mein Ro hier noch nie, der Unterboden wird (bei auf dem Boden stehenden Fahrzeug) einer Sichtprüfung unterzogen. Abgasprüfungen gibt es nur bei Verdacht. Also bei mir nicht...

Am Schluß gibt es eine Quittung über die 35 Dollar. Nichts sonst. Keine Plakette, kein Stempel o.ä. Das Prüfungsergebnis wird online direkt an die Zulassungsstelle übermittelt.

Prüfung bestanden - trotzdem werde ich sehr bald das Auto verkaufen.

Gruß aus Sydney

Dieter