Antriebswelle Manschette




Hallo,

ich bin der Verzweiflung nahe, eigentlich wollte ich nur „schnell“ die defekten radseitigen Manschetten der Antriebswellen wechseln. Da ich mein Fahrzeug komplett überhole, hatte ich bereits die Achsträger mit den Antriebswellen komplett ausgebaut. Die Kronenmutter hatte ich vorher nicht gelöst. Was, im Nachhinein betrachtet, wahrscheinlich ein großer Fehler war.

Nun wollte ich mich an die Erneuerung der Manschetten machen, eine Seite ging ganz gut heraus, die andere ist nicht zu bewegen. In der Reparaturanleitung steht man solle mit dem Kunststoffhammer auf den Achsstummel schlagen, und dabei mit der Seegeringzange den Sprengring auseinander drücken. Das ganze funktioniert aber bei mir nicht da ja der Achsträger noch montiert ist.

Die Kronenmutter mit Hilfe der im Schraubstock verspannten Antriebswelle zu lösen habe ich aufgegeben. Keine Chance. Heute habe ich, ohne Erfolg, versucht das Gelenk auf der Getriebeseite zu zerlegen, um so die Achsmanschette für die Radseite zu montieren. Kann man dieses Gelenk überhaupt demontieren, wenn ja wie?

Die Antriebswelle bei der es mir gelungen ist die Welle von dem radseitigen Gelenk (mit Achskörper) zu lösen, kriege ich nun nicht wieder zusammen der Sprengring rastet trotz intensiver Schläge mit dem Kunststoffhammer nicht in die Nut ein.

Weiß jemand Rat? Ich bin mit meinem Latein am Ende.

Gruß Martin

 

Bild von Andreas Meyer

Hallo Martin,

 

wie es theoretisch funktioniert weißt du ja, warum das bei deinen Wellen in der Praxis nicht klappt, kann ich so "durchs Internet" nicht erkennen.

Zweifellos sollte man die Achswelle einzeln ausbauen und nicht mit dem kompletten Achskörper, das ist einfach zu unhandlich. Am einfachsten bekommst du das auseinander, wenn es wieder einbaust, das Fahrzeug auf die Räder stellst, dann die Kronenmutter mit einer langen Verlängerung (2m sind hilfreich) löst...

 

Gruß
Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Bild von Arne Kunstmann

Hallo,

die Kronenmutter muß nicht gelöst werden, das mache ich selber auch nur ungern, weil man zur Montage einen Drehmomentschlüssel braucht der bis 420 mn geht. Den muß ich mir auch leihen...

Ich löse den Sicherungsring mit einem Schraubendreher mit dem ich die beiden Nasen auseinander "drehe" und dann mit einem trockenen Schlag das Gelenk von der Welle prügele. Wenn das schwergeht ist es gut wenn mann den Sicherungsring vorher mittels dem Schraubendreher und dem Hammer ein Paar Mal in seimer Nut "rumnudelt", dann hat er sich gelöst. Gut ist ein Schraubendreher mit einem durchgehenden Schaft aus Metall und einem Holzgriff. Vorher reinige ich alles mit Bremsenreiniger, weil ich das Gelenk ohnehin zerlege bevor ich neues Fett reinpresse und eine neue Manschette montiere. So gehts bestimt!

Gruß

Arne

Pack den Tiger in den Tank!

Bild von Andreas Bertsch

Hallo Martin

falls du einen guten Schlagschrauber hast, der mindestens 800Nm schafft, dann kannst du die Antribswelle in einen Schraubstock spannen und die Kronenmutter lösen, das geht besser als im Fahrzeug, da du die Spiele der anderen Lager/Gelenke nicht hast.

Ansonsten mache es wie von Arne beschrieben.

Beim Zusammenbau solltest du einen Metallhammer fürs einrasten verwenden, mit dem Kunststoffhammer geht das nicht

 

Gruß Andreas

 

Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Einen Schlagschrauber habe ich leider nicht. Der Tipp mit dem Metallhammer ist gut, werde ich probieren, und kann hoffentlich bald einen Erfolg melden.

 

Der Tipp mit den Rädern montieren um dann die Kronenmutter zu lösen, geht leider noch nicht da ich alle die über 30 Jahre alten Reifen komplett entsorgt habe. Bisher habe ich noch keine neuen Reifen besorgt, da ich mir nicht sicher bin ob ich mit oder ohne Schlauch fahren muß. 2 meiner Stahlfelgen haben einen Hump, die beiden anderen haben 2 Humps.

 

Gruß Martin

Bild von Andreas Meyer

Hallo Martin,

 

am besten im Clublager 2 Stahlfelgen bestellen, dass du vier gleiche hast... Sollten alle Ausführungen vorhanden sein und kosten auch nicht viel...

 

Gruß
Andreas

 

PS: Man kann die Felgen auch im montierten Zustand am Fahrzeug unterscheiden. Das Felgenbett ist etwas anders und die Löcher sind minimal anders (scharfkantiger bei der alten Version)

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

 

Hallo,

der Tip, den Sicherungsring mit einem Schraubendreher zu lösen und dann das Gelenk mit einem Schlag von der Welle zu "prügeln" war goldrichtig. Genauso hat es nämlich funktioniert. Mit einem Kunststoffhammer kann man es tatsächlich vergessen.

 

Kaum macht man es richtig geht es auch

 

Beide Wellen sind nun wieder montiert, gefettet, mit neuen Manschetten bestückt und warten auf den Einbau.

 

Nochmal vielen Dank für die schnelle Hilfe.

 

Gruß Martin

Bild von Andreas Bertsch

Danke ist doch gern geschehen, es muss ja nicht jeder die gleichen Fehler machen

Es steht sogar richtig im Reparaturhandbuch drin, zum ausbauen mit Metallhammer, zum Einbauen mit Kunststoffhammer.

 

Gruß aus Graz

Andreas

Bild von Matthias vom Bodensee

Was allerdings nicht im RLF drin steht ist, wie man das Innengelenk auseinander bekommt.

Ich bin nämlich auch gerade dran im Zuge der Restauration meines 76ers das Fahrwerk zu richten und stand am Freitag vor dem Innengelenk und hab überlegt wie die das damals wohl auf die Welle drauf gekriegt haben, denn runter hab ich es nicht gekriegt. Muss zwar auch nicht unbedingt aber ich würde gerne das Gelenk angucken bevor ich es wieder die nächsten 30 Jahre laufen lasse.

 

Was nehmt Ihr für Achsmanschetten? Die vom 100er (Typ 44) passen außen sind aber aus Gummi und werden mit der Zeit porös. Ich will nach Möglichkeit welche aus Kunststoff reinmachen. Mal sehen von welchem Audi da sonst noch die Achsmanschette passt.  Übrigens ich hab die Kronenmuttern am 73er selbst mit einem 2m langen Rohr auf dem 3/4"-Werkzeug kaum aufgebracht!!! Beim 76er hab ich mich eines LKW-Schlagschraubers bedient womit die Muttern in nullkommanichts auf waren.
 

Völlig idiotisch sind hingegen die Ablauflöcher der vorderen Federbeinteller angebracht. Die Drecksuppe kann garnicht vollständig ablaufen sondern steht immer 2-3mm unterhalb der Ablauflöcher in der Fuge womit Rost vorprogrammiert ist.

 

schöne Grüße

Matthias

Bild von Arne Kunstmann

Hallo Matthias,

wenn Du das innere Gelank von der Welle haben willst, mußt Du den Blechdeckel lösen, der hinten in dem Gelenk sitzt.

Dann siehst Du einen Sprengring, der das Gelenk auf der Welle hält.

Wenn Du diesen Ring ausbaust, kannst Du das Gelenk runter ziehen.

Gruß

Arne

Pack den Tiger in den Tank!

Bild von NNorbert

Hallo,

ich muss an meinem 73er Ro80 auch die radseitigen Manschetten erneuern. Die Welle hat ca.29,5mm Durchmesser.

 

Ich möchte am liebsten Kunststoffmanschetten neuerer Bauart verwenden, da die Gummiteile zu schnell kaputtgehen.

 

Wer weiß denn welche Kunststoffmanschetten passen, oder im schlechten Fall welche Gummimanschetten passen.

 

Die 431-498-203c vom audi 100 sind soweit ich weiß für 22mm Wellendurchmesser.-

Die Kronenmutter geht mit einem Schlagschrauber los.

Gruß

Norbert

Norbert

Bild von Joachim Voss

 

Hallo...

 

Die Manschette 431-498-203 C gibt es bei VW nicht mehr

alternativ Manschette bei EBAY ca. 15 € inklusive Versand

 

Gruß

Joachim

                                          

Bild von Guido

Ausgebaut und die Kronenmuttern geöffnet: da kenne ich keinen, der das ohne Schlagschrauber geschafft hat.

Mit ganz viel Gefühl und viel Vorsicht, kann man die Kronenmutter aiuch aufschleifen (erst Flex-dann Mini-Werkzeug v. Dremel o.ä.) ! Nicht zu tief, sondern den letzten Millimetermit einem Kreuzmeisel sprengen !

 

Es muß nicht alles original sein !

Bild von Matthias vom Bodensee

Hallo Guido,

 

man an bekommt die Achsmutter auch so auf aber nur mit immensem Kraftaufwand. Parksperre und Handbremse rein und ein zweiter steht sicherheitshalber noch auf die Bremse. Mit einem dicken langen Rohr und einem 3/4" Knebel hab ich die Mutter auf bekommen. Aber ich musste trotzdem noch nen weiteren Mann haben weil allein die Kraft nicht ausgereicht hat!!!!!

Bild von Arne Kunstmann

N´abend,

 

Nicht verzagen, Stammtisch Hamburg fragen...

 

Die Achsmutter lässt sich auch im ausgebautem Zustand lösen, wenn man eine wirklich stabile Werkbank hat, einen Großen Schraubstock, eine 46ér Nuss und eine lange Verlängerung.

 

Aber wieso schraubt man die nicht ab, solange das Auto noch auf allen vieren steht?

 

Noch was zu den Achsmanschetten:

Die Achswellen bei Autos mit innenliegenden Bremsen sind natürlich dicker als normal weil die Bremse viel mehr Drehmoment aufbringt als der Motor. Dadurch sitzen die Manschetten vom Audi 100 wellenseitig sehr stramm, das macht denen aber nix aus.

 

Wir haben ein Stammtischmitglied mit eigenem Autoteileshop, der kann die passenden Manschetten ab Lager liefern:

Autoteile Timm Tel: 05143 / 666116

 

Der hat übrigens auch exakt passende Sicherheitsgurte für vorn und hinten und alle Normteile...

 

Gruß

 

Arne

Pack den Tiger in den Tank!

Bild von NNorbert

Hallo,

 

ich versuche gerade den Alu-Achsträger vom Federbein zu trennen und habe Hemmungen die 4xM12 Schrauben zu lösen.Entgegen der Reparaturanleitung sind bei meinem 73 Modell M12 Schrauben in den Aluträger geschraubt und nicht mit Muttern und Bolzen. Ich habe die Schrauben schon unter Kriechöl gesetzt. Habt Ihr diese Schrauben lösen können oder sind sie abgerissen? Krieg ich die Antriebswelle raus wenn ich nur den Querlenker löse? Die M 30 Mutter ging mit dem Schlagschrauber lässig ab.

Danke für die Antwort in advance

Norbert

Norbert

Bild von ingbw

Hallo Norbert,

 

hat bei mir mit dem Einbau anderer Aluachsträger geendet (gleich Radlager mit wechseln). Schrauben waren nicht zu lösen. Laut meinem Freund, Gewindefachmann, ist das bei der Kombination Stahlschraube und Gewinde in Alu nicht ungewöhnlich. Querlenker weiß ich nicht, da ich das nicht selber gemacht habe. Aber gerade die unteren Schrauben sind bei mir abgerissen und da ist doch der Querlenker mit fest.

 

Joachim

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noli turbare circulos meos (Archimedes)

Bild von Arne Kunstmann

Hallo,

 

in den Aluachsträger sind Gewindebuchsen aus Stahl eingegossen.

Ob die Tatsache, das drumrum Alu ist Bedeutung hat, kann ich nicht sagen, aber galvanische Ströme werden wohl fliessen...

Wenn man versucht, die Schrauben mit einer grossen Verlängerung zu lösen, reissen sie wahrscheinich ab.

Die gehen am ehesten los, wenn das Alugehäuse sanft erhitzt wird und man dann einen Schlagschrauber nimmt.

Der Einsatz von MOS2 ist aber immer gut.

Warum hat man die originalen Träger aus Gussstahl durch die aus Alu ersetzt?

 

Gruß

 

Arne

Pack den Tiger in den Tank!

Bild von NNorbert

Hallo,

 

ich habe die andere Seite des Wagens auch angehoben, dadurch den Stabilisator entlastet und vom Querlenker getrennt.Dann ließ sich der Querlenker absenken und vom Achsträger trennen. Nun hängt der Achsträger nur noch am Federbein und Spurstange und läßt sich weit schwenken vor allem wenn man noch das Lenkrad dreht. Dann läßt sich die Antriebswelle abwinkeln und rausziehen. Hat ca. 10 min gedauert.

Gruß

Norbert