Allgemeines zum Wankelmotor
Seit mehr als 100 Jahren gibt es Otto- und Diesel-Hubkolbenmotoren, wobei die Kolbenbewegungen am oberen und unteren Endpunkt viel Energie verbrauchen. Felix Wankel wollte weg von dieser Motorenart. Sein Ziel war ein Rotationskolbenmotor.
In seinem eigenen Institut konstruierte Wankel am 13.04.1954 nach zahlreichen Versuchen mit unterschiedlichen Auslegungen den eigentlichen "Wankelmotor". Mit ihm konnte der Förstersohn die NSU-Verantwortlichen überzeugen, endlich Geld in die Entwicklung seines Kreiskolben-Triebwerks zu investieren.
Alle bewegenden Teile eines Drehkolbenmotors drehen sich um einen
festen Punkt. Es dreht sich nicht nur der Drehkolben, Läufer genannt,
sondern auch das Gehäuse. Die Kerzen saßen im Läufer. Das Kraftstoff-
Luft-Gemisch wurde über die Hohlwelle zugeführt. Leider war dieser
komplexe, mit vielen filigranen Dichtteilen aufgebaute Motor nicht
sehr langlebig und schwierig und teuer in Herstellung und Montage. In dieser Form hätte er niemals den Einzug in ein Serienprodukt schaffen können. So bekam Hanns Dieter Paschke den Auftrag, die Idee Wankels in einen günstigeren und einfach in Serie zu bauenden Motor umzuwandeln. Diese keinesfalls triviale Aufgabe gelang Hans Dieter Paschke (nach Ideen von Ernst Höppner), indem er, sehr vereinfacht gesagt, den beim Drehkolbenmotor rotierenden Außenläufer stillsetzte. Der Kreiskolbenmotor war geboren.
Auf der Suche nach Lizenznehmer für den revolutionierenden Motor wurde NSU zuerst mit dem Flugmotorenhersteller Curtiss-Wright einig. Im Laufe der Jahre folgten nahezu alle Großen der Autobranche als Lizenznehmer.
1964 wurde der Einscheiben-Wankel-Spider von NSU vorgestellt. Er wurde in den Jahren 1964 bis 1967 2375 mal gefertigt. Danach kam der NSU Ro 80 mit zwei Scheiben. Fast 37.400 Stück verließen in den Jahren 1967-1977 die NSU-Bänder. Zur gleichen Zeit brachte Mazda, seit 1961 Lizenznehmer, den Cosmo Sport auf den Markt.
Es kam geradezu eine Wankel-Euphorie auf. Mercedes-Benz fuhr mit seinem Flügeltüren-Modell C111 Versuchsreihen. Es war bestückt mit einem Drei- und auch Vierscheiben-Wankelmotor.
Auch Citroën startete mit dem Bi-Rotor-Modell.
